Ärztedichte in der EU erreicht neue Höchststände

Ärztedichte in der EU erreicht neue Höchststände

In den vergangenen Jahren hat sich die medizinische Landschaft in der Europäischen Union (EU) spürbar verändert, unter anderem hinsichtlich der Zugänglichkeit zu medizinischem Fachpersonal. Dies zeigen die neusten Daten des Statistikamts Eurostat. Insgesamt ist eine stetige Zunahme der Ärztedichte über die gesamte EU hinweg zu erkennen.

Die westlichen EU-Länder präsentieren solide Werte

An der Spitze der Ärztedichte in der EU steht Griechenland mit eindrucksvollen 629 Ärzten pro 100.000 Einwohner. Portugal belegt den zweiten Platz mit einer Quote von 562 Ärzten, knapp gefolgt von Österreich mit 541 Ärzten je 100.000 Einwohner. Auch skandinavische Länder wie Norwegen zeigen mit 516 Ärzten je 100.000 Einwohnern eine überdurchschnittliche Ärztedichte. Deutschland und Spanien präsentieren sich mit einer etwas niedrigeren, aber dennoch soliden Ärztedichte von 453 bzw. 449 Ärzten je 100.000 Einwohner. Die Schweiz positioniert sich mit 444 Ärzten pro 100.000 Einwohner in einem vergleichbaren Bereich.

Osteuropäische Länder zeigen eine moderate Ärztedichte

Eine deutlich niedrigere Ärztedichte weisen insbesondere die östlichen Länder vor. Ungarn, Slowenien und Polen liegen mit Ärztedichten von 330, 334 bzw. 344 Ärzten je 100.000 Einwohner deutlich unter den bisher genannten Ländern. Rumänien und die Slowakei verzeichnen mit 351 bzw. 368 Ärzten je 100.000 Einwohner eine etwas höhere Ärztedichte im Vergleich zu ihren osteuropäischen Nachbarn. Am unteren Ende der Skala befinden sich aktuell Frankreich mit 318 Ärzten pro 100.000 Einwohner, gefolgt von Belgien mit 325 Ärzten je 100.000 Einwohner.

Ärztedichte im europäischen Vergleich

Quelle: Eurostat

Gesamteuropäische Perspektive: 1,82 Millionen Ärztinnen und Ärzte in der EU

Insgesamt waren im Jahr 2021 gemäß Eurostat 1,82 Millionen Ärzte in der EU tätig. Die bevölkerungsreichsten Mitgliedstaaten – allen voran Deutschland mit 377.000 Ärzten – präsentierten erwartungsgemäß die höchsten absoluten Zahlen. Dies entspricht 21% aller Ärzte in der EU. Italien, Frankreich und Spanien folgen mit 243.000, 216.000 bzw. 213.000 praktizierenden Medizinern.

 

Kommentar:

Die aktuellen Erkenntnisse zu den Ärztedichten werfen Fragen zur europaweiten Gleichheit im Zugang zur Gesundheitsversorgung auf. Während Länder wie Griechenland und Portugal mit beeindruckenden Ärztedichten glänzen, offenbaren osteuropäische Staaten wie Ungarn und Polen beträchtliche Defizite. Diese Unterschiede betonen die Notwendigkeit einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen den EU-Mitgliedstaaten.

Eine Möglichkeit zur Verbesserung wäre das Etablieren von gemeinsamen Standards im Gesundheitswesen über die Ländergrenzen hinweg. So könnten Ungleichheiten effektiv angegangen und der Zugang zur Gesundheitsversorgung in allen Mitgliedstaaten gewährleistet werden. Das Ziel sollte sein, dass die Bevölkerung unabhängig von der geografischen Lage gleichermaßen von hochwertiger medizinischer Versorgung profitiert.

Quelle: Eurostat – Ärzte nach NUTS-2-Regionen

Autor Fanny Mauch
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