Apothekenkooperationen im Überblick

Apothekenkooperationen im Überblick

Im Nicht-Kernsegment des Apothekers – dem OTC-Bereich sowie dem Ergänzungssortiment – konkurriert der Apotheker mit Einzelhändlern, z. B. Drogeriemärkten, sowie insbesondere mit den ungleich größeren Versandapotheken. Damit auch die einzelne inhabergeführte Apotheke Größenvorteile und professionelle Marketingkonzepte nutzen kann, hat sich das Gros der Apotheken einer oder mehreren Marketing-/Einkaufskooperationen bzw. Apothekengenossenschaften angeschlossen.

Die mitgliederstärksten Apothekenkooperationen

NameKooperationstypBetreiberAnzahl ApothekenUmsatz (2018)
NowedaGenossenschaftNoweda eG Apothekergenossenschaft (Großhandel)9.173 Mitglieder (glz. Eigentümer) in DE, LUX, CH7,1 Mrd. €
SanacorpGenossenschaftSanacorp Pharmahandel GmbH (Großhandel; apothekeneigene Genossenschaft); eigene Dachmarke (ca. 1.500 mea Apotheken)ca. 7.700 Mitglieder (alle belieferten /beteiligten Apotheken); davon 7.500 in DE4,6 Mrd. €
MVDA e. V.eingetragener Verein (Focus: Marketing)unabhängige Apotheker, eigene Dachmarke (ca. 1.000 Linda Apotheken)ca. 3.000 Mitglieder20% des Marktumsatzes
LIVPLUS (ehemals Midas)EinkaufskooperationPHOENIX Pharmahandel GmbH (Großhandel)ca. 2.000 in Deutschland, 13.500 in Europa (Netzwerk), 2.500 eigene Apotheken in Europa8,9 Mrd. € (Phoenix Deutschland)
gesundleben – ApothekeDachmarke / (internationale) Marketingkooperation von inhabergeführten ApothekenGEHE Handel GmbH (McKesson Europe vormals Celesio; Großhandel)ca. 2.100 Mitglieder und rund 60 Industriepartnern4,8 Mrd. € (alle Umsätze in D der McKesson Europe)
Alphega (bis 2014 Vivesco)Marketingkooperation / Netzwerk unabhängiger Apotheker in EuropaAlliance Healthcare (Großhandel; gehört zu Wallgreens Boot Alliance)ca.1.750 in DE, europaweit über 6.3004,6 Mrd. € (Alliance Healthcare Deutschland)
Pharma Privat (WAVE)Einkaufsverbund (Kooperation mittelständischer inhabergeführter Großhändler unter einheitlicher Dachmarke) und Marketingkooperationversch. Partnerschaftsmodelle (WAVE, A-Plus, E-Plus) der Pharma Privat GmbH (Großhandel)ca. 1.6301,7 Mrd. €

Quelle: Rebmann Research (2019)

Bei den meisten dieser Systeme steht der Erhalt der Selbstständigkeit des Apothekers im Vordergrund. Sie kann auf Genossenschaftsmodellen basieren, vom Großhandel, Arzneimittelimporteuren und/oder der Pharmaindustrie initiiert sein, einem regionalen Zusammenschluss von selbstständigen Apothekern folgen etc. Gemeinsam ist den Kooperationen, dass sie Einkaufsaktivitäten bzw. andere Wertschöpfungsbereiche des Apothekers bündeln und damit professionalisieren, z. B. Handelsmarken, Dachmarkenkonzepte, Weiterbildungsangebote. Meist sind die Mitgliedschaften modulmäßig aufgebaut, d. h. je mehr Serviceangebote der Apotheker nutzt, desto höher die Beiträge. Hinter den mitgliedsstärksten Kooperationen stehen – bis auf den Verein MVDA – die sechs wichtigsten Arzneimittelgroßhändler. Das sind zum einen die Genossenschaften, zum anderen (Tochter)Unternehmen internationaler Großkonzerne.

 

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