Augenärzte in Nordrhein: wo liegen die höchsten Umsatzpotenziale?

Augenärzte in Nordrhein: wo liegen die höchsten Umsatzpotenziale?

In Nordrhein liegt das Umsatzpotenzial (PKV, GKV, Selbstzahler und sonstige Umsätze) der Augenärzte in den großen kreisfreien Städten und Ballungszentren deutlich unter jenem in den bevölkerungsschwächeren Landkreisen. Dies geht aus einer aktuellen Auswertung des ATLAS MEDICUS® Marktatlas hervor. Mit durchschnittlich knapp 439.000 Euro/Vertragsarzt ist das Umsatzpotenzial bei den Ophthalmologen in Köln am geringsten, gefolgt von den Fachgruppenvertretern in Bonn, die mit 440.000 Euro nur unerheblich höher liegen. In Relation zum Durchschnittswert der Fachgruppe innerhalb der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein kommt dies einer Negativabweichung um rund 14% bzw. ca. 13,5% gleich (vgl. Abb.). Die potenziellen Erlöse der Augenärzte in Düsseldorf, Mönchengladbach, Krefeld und Leverkusen liegen mit durchschnittlich knapp 461.000 bis 463.000 Euro etwas höher. Spitzenwerte beim Umsatzpotenzial erreichen die Augenärzte im Landkreis Mettmann mit durchschnittlich knapp 581.000 Euro, im Landkreis Wesel (ca. 579.000 Euro) sowie im Landkreis Viersen (572.000 Euro). Die Durchschnittswerte aller weiteren kreisfreien Städte und Landkreise liegen bei Werten zwischen rund 464.000 und 569.000 Euro.

Abbildung: Durchschnittliches Umsatzpotenzial je vertragsärztlichem Augenarzt in Nordrhein nach kreisfreien Städten und Landkreisen – Abweichungen von Durchschnitt der KV in Prozent

Abweichungen vom durchschnittlichen augenärztlichen Umsatzpotenzial (PKV, GKV, Sonstiges) in der KV Nordrhein nach kreisfreien Städten und Landkreisen

 

Kommentar:

Das Umsatzpotenzial der betreffenden Städte und Landkreise bestimmt sich durch Einflussgrößen wie Morbidität der Bevölkerung, Wettbewerb (Augenärzte je Einwohner), Privatpatientenanteile und Kaufkraft. Einfluss auf den Wettbewerb haben ferner spezielle Angebotsstrukturen wie große Berufsausübungsgemeinschaften, MVZ und Ketten, die im augenärztlichen Bereich im Vergleich zu vielen anderen medizinischen Fachrichtungen besonders häufig anzutreffen sind. Die geringeren Umsatzpotenziale in den Städten resultieren in der Regel aus der dort gegebenen Wettbewerbssituation. So zeigt die Auswertung der Konkurrenzsituation des ATLAS MEDICUS® Marktatlas, dass in den Städten rechnerisch deutlich weniger Einwohner – und damit auch weniger Patienten – auf einen Ophthalmologen entfallen.

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht bietet ein hohes Umsatzpotenzial grundsätzlich gute Ausgangsbedingungen für den Praxisbetrieb. Die isolierte Betrachtung der Kennzahl erlaubt jedoch keine Aussage über den Gewinn. Dieser wird nicht nur durch Rahmenbedingungen wie z.B. das regionale Preisniveau beeinflusst, sondern insbesondere durch die Führung und Organisation der Praxis und die Ausrichtung des Leistungsangebots. Auf gesamtdeutscher Ebene liegt z.B. der durchschnittliche Gewinn eines operativ ausgerichteten Augenarztes fast doppelt so hoch wie jener eines rein konservativ tätigen Kollegen.

Quelle: ATLAS MEDICUS

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