Augenärzte in Westfalen-Lippe: Wo liegen die Top-Umsatz-Regionen?

Augenärzte in Westfalen-Lippe: Wo liegen die Top-Umsatz-Regionen?

In Westfalen-Lippe liegt der durchschnittliche Honorarumsatz (GKV + Privat + Sonstiger Umsatz) je niedergelassenem Facharzt für Augenheilkunde bei knapp 761.000 Euro und damit so hoch wie in keiner anderen KV-Region. Dies geht aus einer Auswertung des Atlas Medicus Marktatlas für das Jahr 2023 hervor. Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt erzielen die Fachgruppenvertreter in Westfalen-Lippe ein Einnahmeplus von fast 22%. Der Abstand zu den Kollegen in Brandenburg, die sich im bundesweiten Vergleich mit dem geringsten Durchschnittswert (rund 474.000 Euro) begnügen müssen, liegt sogar bei rund 62%. Der detaillierte Blick auf die Regionalkarte zeigt, dass es auch innerhalb der KV-Region Westfalen-Lippe zu teilweise größeren Abweichungen beim durchschnittlichen Umsatz der Ophthalmologen kommen kann (vgl. Abb.).

Abb. Durchschnittlicher Umsatz der Augenärzte in Westfalen-Lippe – Abweichungen vom Durchschnitt der Gesamtregion in Prozent (12/2023)

Regio-Karte der Landkreise/kreisfreien Städte in Westfalen-Lippe mit Abweichungen vom Umsatzdurchschnitt der Ophthalmologen der gesamten KV-Region in Prozent

Quelle: ATLAS MEDICUS® Marktatlas 2024

Marke von 850.000 Euro in sechs Landkreisen überschritten

In sechs Landkreisen erreichen die Einnahmen Durchschnittswerte von mehr als 850.000 Euro (vgl. Tab.). Spitzenreiter sind die Augenärzte im Landkreis Olpe mit fast 866.000 Euro.

Tab. Top-6-Regionen Westfalen-Lippe, durchschnittlicher Umsatz je Augenarzt 2023 (gerundet)

RankingRegionUmsatzpotenzial in €
1Olpe, LK

866.000

2Märkischer Kreis, LK

856.000

3Recklinghausen, LK

855.000

4Hochsauerlandkreis, LK

854.000

5Warendorf, LK

853.000

6Soest, LK

851.000

Quelle: ATLAS MEDICUS® Marktatlas 2024

Mit durchschnittlichen Werten von jeweils weniger als 680.000 Euro bilden die kreisfreien Städte Gelsenkirchen, Bielefeld und Münster die Schlusslichter im Umsatzvergleich der Ophthalmologen in Westfalen-Lippe.

 

Kommentar:

Auffallend im Honorarvergleich ist es, dass ausnahmslos Landkreise Top-Umsatz-Positionen besetzen und umgekehrt die schlechtesten Umsatzwerte auf die größeren kreisfreien Städte entfallen. Die Zahlen belegen somit, dass mit einer Niederlassung auf dem Land durchaus wirtschaftliche Vorteile verbunden sein können.

Beim Vergleich ist zu beachten, dass Praxisinhaber aus ihrem Honorarumsatz alle laufenden Praxiskosten u.a. für Personal, Mieten, Darlehenszinsen und Abschreibungen finanzieren. Dabei ist für Augenärzte in Westdeutschland von einem Gesamtkostenanteil (einschließlich Abschreibungen für Abnutzung) von rund 57% des Umsatzes auszugehen. Von den verbleibenden 43% sind eventuelle Tilgungsleistungen für Praxiskredite sowie die Aufwendungen für die private Absicherung und Vorsorge sowie die Einkommenssteuer zu begleichen.

Hinweis: Bei allen angegebenen Werten handelt es sich um eine Durchschnittsbetrachtung. Je nach Größe, Ausrichtung/Spezialisierung der Praxis können die tatsächlichen Ergebnisse deutlich von den Durchschnittswerten abweichen.

Quelle:

Dr. Elisabeth Leonhard
Autor Dr. Elisabeth Leonhard
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