Knapp 8% mehr Ausgaben der GKVen für Heilmittel im ersten Quartal 2025

Knapp 8% mehr Ausgaben der GKVen für Heilmittel im ersten Quartal 2025

Die Leistungsausgaben der GKVen im ersten Quartal 2025 stiegen erneut stark um knapp 8% (7,9%). Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2024 gab es ein Wachstum in Höhe von 8,1%, d.h. der Kostenanstieg geht unvermindert weiter.

Bezogen auf Ausgaben für Heilmittel lag das Wachstum im ersten Quartal 2025 bei 7,7%, sprich der Wert liegt unter dem Niveau der gesamten Leistungsausgaben. In den vergangenen Jahren war es immer umgekehrt (siehe Abbildung), so auch im Gesamtjahr 2024, als die Kosten für Heilmittel um 10,4% stiegen.

Ausgaben GKV - Heilmittel im Vergleich zu gesamten Leistungsausgaben

Quelle: BMG, Auswertung REBMANN RESEARCH

Nur einmal in den letzten zehn Jahren, nämlich im pandemiebedingten Ausnahmejahr 2020, waren die Heilmittelausgaben weniger stark gewachsen als die gesamten Leistungsausgaben. Zuletzt war das in den Jahren 2012 und 2013 der Fall – die Bemühungen des Gesetzgebers sind seither groß, die Vergütungsniveaus anzupassen, um die Versorgung mit Heilmitteln bzw. Heilmittelerbringern sicherzustellen. Denn die Zahl der Verordnungen ist in all den in der Abbildung betrachteten Jahren weniger stark gestiegen (manchmal sogar gesunken) als die Ausgaben für Heilmittel.

In Summe machen die Heilmittel mittlerweile 4,3% der gesamten Leistungsausgaben der GKV aus, ein vergleichsweise niedriger Wert. Aufgrund der o.g. Entwicklung hat er sich in den letzten zehn Jahren jedoch leicht erhöht (bis inkl. 2014 waren es noch unter 3%).

 

Kommentar:

Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass die Quartalsbetrachtung nur begrenzt Aussagen über den jeweiligen Ganzjahrestrend erlaubt – z.B. wirkt die bei der GKV nachgelagerte Inflation erst später im Rahmen von Preis-/Vergütungsanpassungen (u.a. wenn diese mit rückwirkender Wirkung verhandelt werden). Hinzu kommt, dass die Werte oftmals geschätzt werden, da endgültige Abrechnungsdaten noch nicht final zur Verfügung stehen.

Aber auch die einzelnen Ausgabenpositionen unterliegen einer zeitlichen Dynamik, z.B. sind die Verordnungszahlen bei Heilmitteln am Jahresanfang immer höher, während im letzten Quartal eines Jahres am wenigsten Rezepte ausgestellt werden.

Siehe auch News vom 10.1.2024

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit – Finanzentwicklung der GKV im 1. Quartal 2025 sowie die entsprechenden Vorjahresausgaben

Petra Seisl
Autor Dr. Petra Seisl
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