Ausländische Pflegekräfte unverzichtbar für die Pflegeversorgung der Zukunft

Ausländische Pflegekräfte unverzichtbar für die Pflegeversorgung der Zukunft

Der Fachkräftemangel in der Pflege ist eines der zentralen Herausforderungen, die es zu lösen gilt. Schon jetzt sind qualifizierte Pflegekräfte stark nachgefragt, durch den Renteneintritt der Babyboomer wird die Personallücke noch größer werden. Ausschließlich auf Basis der demografischen Entwicklung und ohne Berücksichtigung der Markttrends ist davon auszugehen, dass bis 2034 rund 350.000 Pflegekräfte fehlen. Nach dieser Variante der Pflegevorausberechnung des Statistischen Bundesamtes würde die Zahl der Pflegekräfte bis 2034 auf 1,48 Mio. sinken. Das entspricht einem Rückgang von 9%, verglichen mit 2019. Noch dramatischer stellt sich die prognostizierte Personallücke bis zum Jahr 2049 dar. Den Berechnungen zufolge würden aufgrund der Überalterung der Bevölkerung sogar rund 690.000 Pflegekräfte fehlen. Umso dringlicher ist es, die Attraktivität der Pflegeausbildung zu steigern, Bestandspersonal in den Einrichtungen zu binden und zugleich gezielt ausländische Pflegefachkräfte zu gewinnen. Wie bedeutend das Anwerben von ausländischen Fachkräften ist, belegt eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Der wissenschaftlichen Arbeit zufolge ist das Beschäftigungswachstum in der Pflege seit 2022 nur noch auf ausländisches Pflegepersonal zurückzuführen. Die Zahl der deutschen Pflegekräfte ist hingegen rückläufig. Insgesamt stieg die Gesamtbeschäftigung zwischen 2013 und 2023 um 26%. Das ausländische Pflegepersonal verzeichnete im selben Zeitraum ein überproportionales Wachstum von 273% und erreichte nahezu 87.000 Beschäftigte.

 

Kommentar:

Allein durch die Alterung der Bevölkerung wird die Nachfrage nach professionellen Pflegedienstleistungen weiter steigen. Mit dem altersbedingten Ausscheiden der geburtenstarken Babyboomer-Generation wird sich der bereits bestehende Personalmangel zusätzlich verschärfen. Schon heute sind über 5,7 Mio. Menschen in Deutschland pflegebedürftig.

Der zunehmende Mangel an qualifizierten Pflegekräften verstärkt den Wettbewerb der Pflegeeinrichtungen um Personal – zunehmend auch über Branchengrenzen hinweg. Ist eine Einrichtung personell nicht ausreichend besetzt, wirkt sich dies unmittelbar negativ auf die Wirtschaftlichkeit von Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten aus.

Quellen:

Stefanie Gorr
Autor Stefanie Gorr
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