Baden-Württemberg initiiert Innovations- und Zukunftsagenda – Gesundheitswirtschaftliche Sicht

Baden-Württemberg initiiert Innovations- und Zukunftsagenda – Gesundheitswirtschaftliche Sicht

Mit der neuen Innovations- und Zukunftsagenda bündelt das Land Baden-Württemberg erstmals gezielt Maßnahmen und Investitionen zur Förderung von Schlüsseltechnologien – auch mit Auswirkungen auf die Gesundheitswirtschaft. Die Agenda zielt darauf ab, den wirtschaftlichen Wohlstand des Landes zu bewahren und seine Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu erhöhen.

Gesundheitswirtschaft als Wachstumstreiber und Innovationsfeld in Baden-Württemberg

Baden-Württemberg zählt zu den innovativsten Regionen Europas und muss sich dabei im globalen Wettbewerb stetig behaupten. Die Gesundheitswirtschaft ist mit 9,2% der Wirtschaftsleistung und rund einer Million Beschäftigten eine der wichtigsten und am schnellsten wachsenden Branchen im Land. Ziel der Landesregierung ist es, durch neue Technologien und Forschungsergebnisse die Spitzenposition Baden-Württembergs im Bereich Gesundheit und Medizin zu sichern.

Digitale Gesundheitsplattform und innovationsfreundliche Rahmenbedingungen für die ambulante Versorgung

Ein zentrales Vorhaben ist der Aufbau einer digitalen Plattform für Gesundheitsdaten, die noch 2025 starten und den Datenaustausch zwischen Kliniken, Krankenhäusern und Arztpraxen verbessern soll. Zudem sollen gute Rahmenbedingungen, schnelle Genehmigungen sowie regionale Netzwerke zwischen Forschung, Wirtschaft und Versorgung den Transfer von Innovationen in die Praxis beschleunigen – etwa bei KI-Anwendungen oder Gen- und Zelltherapien.

Stärkung forschungsbasierter Netzwerke

Die Agenda betont die strategische Verknüpfung von Wissenschaft und Wirtschaft. Für die Gesundheitswirtschaft bedeutet dies:

  • Forschungsinstitute und Hochschulen in Baden-Württemberg (z.B. KIT, Fraunhofer, ZSW) spielen eine zentrale Rolle bei der Entwicklung neuer Technologien, die auch in der Medizintechnik, Biotechnologie oder digitalen Gesundheitsanwendungen Anwendung finden können.
  • Durch die gezielte Förderung von Innovationen wird ein dynamisches Umfeld geschaffen, in dem gesundheitswirtschaftliche Start-ups und KMUs besser gedeihen können.
  • Neue Technologien (z.B. MedTech, Sensorik, patientennahe Diagnostik) könnten direkt in ambulante Strukturen integriert werden.

Förderung von Start-ups

Das Programm Start-up BW fördert innovative Gründungsvorhaben – auch im Bereich eHealth und Medizintechnik:

  • Bereits über 1.800 Start-ups wurden unterstützt.
  • Über 350 Unternehmen erhielten Förderungen im Rahmen von Frühphasenprogrammen.
  • Diese Maßnahmen stärken die Innovationskraft im Gesundheitssektor und bieten günstige Voraussetzungen für die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen.
    • Entwicklung von eHealth-Anwendungen, z.B. Telemedizin-Plattformen oder Apps zur Patientenselbstversorgung.
    • Digitale Tools für die Verzahnung von Arztpraxen mit anderen Leistungserbringern (Apotheken, Pflegedienste, Fachärzte).

 

Kommentar:

Die Innovations- und Zukunftsagenda bietet ein starkes Fundament zur Weiterentwicklung der Gesundheitswirtschaft in Baden-Württemberg – durch gezielte Technologieinvestitionen, Förderung von Start-ups und enge Verzahnung von Forschung und Wirtschaft. Der gesundheitliche Nutzen ergibt sich insbesondere aus dem Transfer von KI und Digitalisierung in medizinische Anwendungen.

Quelle: Baden-Württemberg – Land stellt Innovations- und Zukunftsagenda vor

Nadine Brohammer
Autor Nadine Brohammer
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