Mit Genehmigung der Landesärztekammer ist in Baden-Württemberg ein weiteres telemedizinisches Modellprojekt angelaufen. Im Rahmen des Projekts ist eine Ferndiagnose inkl. Beratung zur Abklärung von Geschlechtskrankheiten via Smartphone-App möglich. Die App „Intimarzt“ wurde von Mitarbeitern der Universitäts-Hautklinik in Heidelberg, dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg sowie der Universitäts-Hautklinik Essen entwickelt.
Funktionsweise:
- Patienten machen mit dem Smartphone (oder auch mit der Kamera) drei Fotos ihres Intimproblems. Dies wird anschließend per App (erhältlich im Apple App Store bzw. Google Play Store) automatisch an einen Telehautarzt weitergeleitet. Alternativ ist eine Weiterleitung des Bildes per Onlineformular auf der Website Intimarzt.de möglich. Zudem muss der Nutzer einige Fragen zu möglichen Symptomen beantworten. Der Patient erhält dann innerhalb von 48 Stunden eine qualifizierte ärztliche Erstmeinung sowie eine Handlungsempfehlung, bspw. zu freiverkäuflichen Arzneimitteln, wodurch dem Patienten oftmals der Gang zum Arzt erspart werden kann.
- Vergütung: Auch wenn Krankenversicherungen zunehmend Interesse bekunden, ist der digitale Service bislang nur als Selbstzahlerleistung verfügbar. Teilnehmende Fachärzte für Geschlechtskrankheiten können die Leistung nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abrechnen. Die Kosten für den Patienten liegen bei 24,95 Euro.
- Datenschutz und -sicherheit: Die Weitergabe der Daten erfolgt verschlüsselt und der Nutzer bleibt anonym.
Voraussetzung: Teilnehmende Fachärzte für Geschlechtserkrankungen müssen eine Praxiserfahrung von mindestens zehn Jahren vorweisen und in Baden-Württemberg tätig sein.
Quelle: NCT Heidelberg – App „Intimarzt“: Geschlechtskrankheiten digital vom Facharzt überprüfen lassen
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