Der Ärztliche Bereitschaftsdienst (ÄBD) der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KVH) wird zunehmend digital. Bereits seit Ende April 2020 können Patienten den Bereitschaftsdienst per Videosprechstunde konsultieren. Seit dem 1. Juli wurde das Angebot durch das elektronische Rezept ergänzt. Ermöglicht wurde dies durch ein Modellprojekt der KV mit dem Hessischen Apothekerverband (HAV), der AOK Hessen, der DAK-Gesundheit, der Techniker Krankenkasse und Optica.
Für das neue Angebot melden sich die Patienten wie bislang unter der 116 117 beim Bereitschaftsdienst. Medizinische Fachangestellte stellen im Rahmen eines medizinischen Ersteinschätzungsverfahrens am Telefon fest, ob die Krankheitszeichen eine Online-Diagnose per Bildschirm erlauben. Falls ja, erfolgen eine Terminvereinbarung und anschließend der Anruf des Arztes per Videotelefonie. Sofern eine Arzneimitteltherapie erforderlich ist, stellt der Arzt ein E-Rezept (www.erezept.de) aus. Die Verwaltung erfolgt über das Portal „MORE – Mein Online-Rezept“ (www.mein-onlinerezept.de), in welchem die Patienten das Rezept einer der rund 600 teilnehmenden hessischen Apotheken zuweisen und das Arzneimittel dort abholen können. Ein großer Vorteil besteht darin, dass die Patienten Informationen über die Verfügbarkeit des Medikaments in der jeweiligen Apotheke vor Ort erhalten.
Voraussetzungen für den Videosprechstundendienst sind Computer mit Webcam, Smartphone oder ein Tablet sowie eine ausreichend schnelle Internetverbindung. Für die neuen digitalen Dienste ist eine Registrierung unter www.bereitschaftsdienst-hessen.de/videosprechstunde-erezept/ erforderlich. Während das Videosprechstundenangebot für die Versicherten aller gesetzlichen Krankenkassen gilt, beschränkt sich das E-Rezept zunächst auf Versicherte der kooperierenden Krankenkassen (s.o.).
Quelle: KV Hessen – ÄDB bietet Videosprechstunde und eRezept an
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