Die Kassenärztliche Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern (KVMV) hat ihr Förderprogramm zur Ansiedlung und Anstellung von Ärzten deutlich ausgeweitet. Ziel ist es, die ambulante Versorgung im Flächenland langfristig zu sichern und zu verbessern. Seit der Einführung des Programms im Jahr 2008 hat die KVMV mehr als 200 Niederlassungen von Haus- und grundversorgenden Fachärzten unterstützt.
125.000 Euro für hausärztliche Niederlassungen
2025 ist die maximale Förderung für eine hausärztliche Niederlassung von bisher 75.000 Euro auf 125.000 Euro gestiegen. Auch für die ambulante fachärztliche Versorgung gibt es Neuerungen: Förderungen in Höhe von 50.000 Euro sind nun landesweit möglich, sofern der Versorgungsgrad unter 100% liegt. Zusammen mit bereits bestehenden Förderungen können hier bis zu 100.000 Euro erzielt werden.
Zusätzlich werden Anstellungen in bestehenden Praxen oder Versorgungszentren gefördert – mit bis zu 40.000 Euro für Hausärzte und 20.000 Euro für Fachärzte. Die Maßnahmen umfassen zudem Gehaltskostenzuschüsse, Umzugshilfen und Unterstützung bei der Weiterbildung.
Keine Steuermittel: Finanzierung durch Ärzte und Krankenkassen
Die KVMV betont, dass die Finanzierung ausschließlich durch Vertragsärzte und Krankenkassen erfolgt. Das Förderprogramm wird ausschließlich ohne den Einsatz von Steuergeldern finanziert, wobei die jährlichen Ausgaben mittlerweile knapp 10 Mio. Euro erreichen. Sie unterstützt nicht nur Ärzte, sondern auch Kommunen und Studierende mit gezielten Beratungsangeboten und Weiterbildungsprogrammen.
Kommentar:
Die Erweiterung der Förderprogramme durch die KVMV ist ein wichtiger und notwendiger Schritt, um dem Ärztemangel in Mecklenburg-Vorpommern zu begegnen. Besonders hervorzuheben ist die deutliche Erhöhung der Zuschüsse für hausärztliche Niederlassungen und die landesweite Ausweitung der Förderung für fachärztliche Grundversorgung. Diese Maßnahmen zeigen, dass die KVMV die strukturellen Herausforderungen des Flächenlandes ernst nimmt und aktiv gegensteuert.
Trotzdem ist die finanzielle Unterstützung nur ein Baustein. Langfristig wird es entscheidend sein, die Arbeitsbedingungen im ländlichen Raum weiter zu verbessern und junge Mediziner frühzeitig für die Region zu begeistern. Dazu gehören nicht nur finanzielle Anreize, sondern auch flexible Arbeitszeitmodelle, bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie ein positives Bild der ärztlichen Tätigkeit in ländlichen Gebieten.
Quelle:
KVMV – KVMV baut Fördermaßnahmen für die ambulante ärztliche Versorgung konsequent aus