Fast sechs Jahre nach Antrag auf Methodenbewertung durch die Krankenkassen hat der Gemeinsame Bundesauschuss (G-BA) am 20.6.2019 endlich einen Beschluss zum Einsatz des Genexpressionstest Oncotype DX Breast Recurrence Score® bei primärem Mammakarzinom gefasst. Demzufolge darf der Test künftig als Kassenleistung abgerechnet werden. Leistungsberechtigt sind Patientinnen mit Brustkrebs im frühen Stadium mit unklarem Rückfallrisiko im Anschluss an eine Brustkrebsoperation. Der Genexpressionstest gibt Auskunft darüber, ob eine adjuvante Chemotherapie wirksam ist, indem er mit einer 96-prozentigen Wahrscheinlichkeit jene Betroffenen identifiziert, die keinen Rückfall erleiden werden. Anwendung findet er bei jenen Frauen, bei denen die herkömmlichen Diagnostikmethoden auf Basis klinisch-pathologischer Kriterien nicht eindeutig sind. Aufgrund der bestehenden Studienlage hat der G-BA die Anwendung vorerst auf Patientinnen ohne Befall der Lymphknoten mit Tumoren eingeschränkt, die sich durch eine Empfindlichkeit für Hormone wie Östrogen und Progesteron kennzeichnen und bei denen sich kein Wachstumsrezeptor nachweisen lässt (hormonrezeptor-positive, HER2/neu-negative und nodal-negative Mammakarzinome). Der G-BA hat jedoch angekündigt, seine Beratungen zu weiteren Vorgehensweisen und Anwendungsgebieten des Tests fortzuführen. Ärzte haben vor Durchführung des Tests verpflichtend eine vom G-BA aufgestellte Patientinneninformation zu verwenden.
Der Beschluss tritt nach Prüfung durch das Bundesministerium für Gesundheit und Bekanntmachung im Bundesanzeiger in Kraft. Im Anschluss daran hat der Bewertungsausschuss drei Monate Zeit, um eine entsprechende EBM-Vergütung festzulegen. Erst dann darf der Test als vertragsärztliche Leistung abgerechnet werden. Mehrere Krankenkassen übernehmen den Test jedoch für ihre Versicherten bereits im Rahmen von Selektivverträgen oder Satzungsleistungen.
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