Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) fördert das Projekt „praxis4future“ der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) mit 450.000 Euro bis Ende des ersten Quartals 2024. Ziel des Projektes ist es, den Praxisbetrieb zu digitalisieren und damit den Arbeitsalltag zu erleichtern. Im Rahmen von „praxis4future“ möchte die KVNO mit ihren Mitgliedern in Köln und Düsseldorf in einen Dialog treten, um offen die Vorteile, aber auch mögliche Vorbehalte im Bereich Digitalisierung zu diskutieren. Durch den BMG-Zuschuss werden hochinnovative und experimentelle Pilotvorhaben gefördert, mit denen die (Weiter-)Entwicklung und Erprobung von Modellen für Gesundheitsversorgung, Rehabilitation und Pflege mittels der Digitalisierung unterstützt werden kann. Der KVNO ist es wichtig, das gesamte Praxisteam der niedergelassenen Vertragsärzte zu erreichen, um ihnen den Praxisalltag zu erleichtern und unnötige Arbeitsschritte zu vermeiden.
Präsentation als multimediales Erlebnis
Gemeinsam mit Experten hat die KVNO in Workshops Konzepte erarbeitet. Zu den hier behandelten Themenschwerpunkten gehören Patientenanmeldung, Kommunikation mit Patienten und Kollegen sowie der Behandlungsraum der Zukunft. Die Inhalte werden als multimediales Erlebnis in Köln und Düsseldorf gestaltet, z.B. werden die Informationen auf großen LED-Leinwänden vermittelt. Verschiedene Stationen werden dazu genutzt, zusätzliche praktische Themen zum Anfassen und Ausprobieren darzustellen. Interessierte haben beispielsweise die Möglichkeit, einen eArztbrief direkt am Computer zu erstellen, abzusenden und zu testen, welche Information in der anderen Praxis ankommt.
Kommentar:
Der demografische Wandel verursacht eine Überalterung der Menschen – auch der Ärzteschaft. Hinzu kommt der immer weiter zunehmende Fachkräftemangel im Gesundheitswesen. Die ärztliche Versorgungssituation verschlechtert sich vor allem in den ländlichen Regionen zusehends. Digitalisierungsmaßnahmen zielen nicht darauf ab, einen Arzt oder eine Fachkraft zu ersetzen, jedoch können sie im Praxisalltag unterstützend eingesetzt werden. Beispielhaft hierfür sind organisatorische Abläufe wie eine Onlineterminvergabe oder eine Videosprechstunde, die den Arbeitsalltag in Praxen erleichtern. Ziele der Digitalisierung sind die medizinische und pflegerische Versorgungsqualität zu verbessern, die Selbstbestimmung der Patienten zu fördern und die wirtschaftliche Effizienz zu steigern, um damit dem demografischen Wandel entgegenzuwirken.
Quellen: