Bundesweiter Vorreiter: Telenotarztsystem NRW wächst weiter

Bundesweiter Vorreiter: Telenotarztsystem NRW wächst weiter

Die Steuerungsgruppe „Telenotarzt NRW“ hat unter Beteiligung der Ärztekammer Westfalen-Lippe sechs weitere Standorte für den Einsatz von Telenotärzten zugelassen. Dies berichtet das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales.

Sechs neue Telenotarztstandorte genehmigt

Neben der Landesregierung sind in der Steuerungsgruppe auch die kommunalen Spitzenverbände, die Verbände der Krankenkassen sowie die Ärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe vertreten. Sie verfolgen das Ziel bis zum Jahr 2025 das Telenotarztsystem in NRW bedarfsgerecht und flächendeckend aufzubauen. Bis zum Ende dieses Jahres soll je Regierungsbezirk bereits ein Telenotarztstandort im Regelbetrieb arbeiten. Zunächst erhalten nun die folgenden sechs Trägergemeinschaften je einen neuen Telenotarztstandort:

  • Stadt: Bochum, Herne und Gelsenkirchen
  • Stadt: Dortmund und Haben, Kreis Unna
  • Stadt: Münster, Kreis: Borken, Warendorf, Coesfeld, Recklinghausen und Steinfurt
  • Stadt: Köln
  • Stadt: Solingen, Stadt Leverkusen, Stadt Wuppertal, Stadt Remscheid; Kreis: Mettmann und Ennepe-Ruhr
  • Hochsauerlandkreis, Märkischer Kreis, Kreis: Soest, Olpe und Siegen-Wittgenstein

In Echtzeit werden Daten per Audio und Video übermittelt

Der Telenotarzt wird als Ergänzung des Notarztes eingesetzt, nicht als Ersatz. Durch das Telenotarztsystem ist es möglich, einen Notarzt, der sich z.B. in einer Leitstelle befindet per Funkverbindung in den Rettungswagen zuzuschalten. Über Video und Audio können dem Telenotarzt darüber wichtige Daten, Fotos und Messwerte übermittelt werden. Er kann so das Rettungspersonal aus der Ferne anleiten und unterstützen, z.B. medizinische Maßnahmen oder Medikamentengaben anordnen. Außerdem wird es dem Telenotarzt möglich, in diesem Rahmen den Patiententransport vom Einsatzort bis ins Krankenhaus zu begleiten oder auch Verlegungen von Notfallpatienten in entferntere Krankenhäuser.

 

Kommentar:

Dem Ärztemangel durch Digitalisierung entgegenwirken

Die Patientenversorgung NRW kann durch die Digitalisierung verbessert werden, was das Projekt „Telenotarzt NRW“ zeigt. Vor allem im ländlichen Raum wird so dem Ärztemangel entgegengewirkt. Auch vor dem Hintergrund, dass mit abnehmenden Krankenhausstrukturen die Rettungswagenfahrten zu den jeweiligen Krankenhäusern voraussichtlich länger werden. Durch die unmittelbare Präsenz des Telenotarztes erfährt der Patient vor Ort schnellere Hilfe und Versorgungslücken können geschlossen werden.

Quelle: rettungsdienst.de – NRW baut Telenotfallmedizin aus

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