Die Liquidität ist eine finanzwirtschaftliche Größe und umschreibt die Fähigkeit, alle fälligen Zahlungsverpflichtungen fristgerecht und in voller Höhe begleichen zu können. Für den Arzt umfassen die Zahlungsverpflichtungen u.a. Löhne und Gehälter, Mieten, Leasingraten, Zins und Tilgung (Kapitaldienst) und den Einkauf medizinischer Verbrauchsmaterialien.
Illiquidität
Sofern eine eventuelle Illiquidität nicht durch Kredite oder Privateinlagen aufgefangen werden kann, kommt es zum gerichtlichen Vergleich bzw. Insolvenz der Praxis. Aufgrund der Bedeutung der Liquidität für den Erhalt der Praxis sollten Liquiditätskennzahlen ein festes Element der BWA sein.
Statische Liquidität/Liquiditätsplan
Da die Liquidität der Praxis auch von den privaten Entnahmen/Einlagen des Praxisinhabers abhängt, sollte die betriebliche Liquiditätsrechnung durch eine private Liquiditätsrechnung ergänzt werden. Bei der Messung der Liquidität unterscheidet man die sogenannte statische Liquidität (siehe unten) und die dynamische Liquidität. Bei der statischen Betrachtung handelt es sich lediglich um eine Momentaufnahme der Liquidität. Für eine längerfristige Betrachtung ist deshalb eine Einbeziehung der dynamischen Liquidität in Form eines Liquiditätsplans notwendig.
Liquidität 1. Grades (Barliquidität)
Kontoguthaben + Kassenbestand + gedeckte Schecks / kurzfristige Verbindlichkeiten (Laufzeit < 3 Monate)
Liquidität 2. Grades
Liquidität 1. Grades + kurzfristige Forderungen / kurzfristige Verbindlichkeiten (Laufzeit < 3 Monate)
Liquidität 3. Grades
Liquidität 2. Grades + noch nicht fällige Forderungen / kurzfristige Verbindlichkeiten (Laufzeit < 3 Monate)
Quelle: ATLAS ARZTINFO (Kapitel 11.2.28)
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