Chancen/Risiken der Digitalisierung aus Sicht der Leistungserbringer

Chancen/Risiken der Digitalisierung aus Sicht der Leistungserbringer

Die Patientenversorgung wird zunehmend digital. Neben der sektorenübergreifenden Vernetzung via Telematikinfrastruktur (TI) verändern TI-Anwendungen zunehmend den Behandlungsalltag. Hinzukommen Angebote wie die digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA), die ärztlich verordnet werden können, oder die Videosprechstunden.

Wie aber schätzen Ärzte und Psychotherapeuten diese Entwicklung ein? Wo sehen sie Chancen und Risiken der Digitalisierung? Dazu wurden im Rahmen des Praxisbarometers Digitalisierung 2020 der Kassenärztlichen Bundesvereinigung über 2.000 Ärzte und Psychotherapeuten befragt.

Grundsätzlich sind Vertragsärzte und -psychotherapeuten gegenüber den digitalen Angeboten aufgeschlossen, wenn diese einen Mehrwert für die ärztlichen und psychotherapeutischen Tätigkeiten darstellen. So befürworten 63% der Befragten den Einsatz des elektronischen Medikationsplans, weitere 55% sprechen sich für das Notfalldatenmanagement aus. Auch die digitale Verordnung und Bescheinigung wird von 52% der Teilnehmer als nützlich empfunden. Über die Hälfte der Vertragsärzte und -psychotherapeuten erwartet durch den Ausbau der digitalen Strukturen eine Verbesserung in der Kommunikation mit den Krankenhäusern sowie mit den ärztlichen Kollegen. Zudem gehen 43% der Leistungserbringer von einer Effizienzsteigerung im Praxismanagement aus. Auf der anderen Seite sind die Hürden der Digitalisierung aus Sicht der Ärzte und Psychotherapeuten größer geworden. Systemausfälle und der Aufwand für die Umstellung bemängeln über 80% der Online-Teilnehmer. Auch das ungünstige Kosten-Nutzen-Verhältnis hemmt aus Sicht der Befragten den Fortschritt der Digitalisierung.

Quelle: KBV – Schlussfolgerungen Praxisbarometer Digitalisierung 2020

 

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