Computertomograf – wie verbreitet sind die kostenintensiven Geräte in der ambulanten Versorgung?

Computertomograf - wie verbreitet sind die kostenintensiven Geräte in der ambulanten Versorgung?

Computertomografen (CT) sind aus Sicht einer Arztpraxis mit besonders hohen Investitionen im Vergleich zu anderen medizintechnischen Geräten verbunden: Je nach Leistungsfähigkeit, Ausstattung und Hersteller fallen Investitionsvolumina zwischen rund 350.000 und 1,2 Mio. Euro an. Dennoch finden sich laut Atlas Medicus in Deutschland trotz der hohen Anschaffungskosten nahezu 1.200 CT-Geräte in der niedergelassenen Versorgung. Im Durchschnitt entfallen damit auf ein CT im ambulanten Bereich 71.672 Einwohner. Abhängig von der Region unterscheidet sich diese Einwohner-Gerät-Dichte jedoch stark (vgl. Abb. 1).

Abbildung 1: Absolute Anzahl der CT-Geräte in der ambulanten Versorgung

Absolute Anzahl der CT-Geräte in der ambulanten Versorgung

Westen Deutschlands und Stadt-Staaten deutlich überdurchschnittlich

Verhältnismäßig viele CT befinden sich mit dem Saarland, Rheinland-Pfalz und Nordrhein ganz im Westen Deutschlands. Die Einwohner-Gerät-Dichte bewegt sich hier zwischen 54.000 und 64.000. Noch besser schneidet nur Hamburg mit einer Dichte von 50.600 ab, jedoch begleitet von den anderen Stadt-Staaten Bremen (61.800) und Berlin (64.300). Dazwischen sortiert sich Bayern ein, das mit einer Dichte von 61.700 ebenfalls auf einem vorderen Rang abschneidet.

Osten und Norden bleiben zurück

Deutlich unterdurchschnittlich schneiden die östlichen Bundesländer Brandenburg und Sachsen ab, wo ein Gerät rund 97.400 bzw. 96.600 Einwohner zu versorgen hat. Auch Niedersachsen und Sachsen-Anhalt sind mit einer Dichte von 79.100 und 77.100 im unteren Bereich zu finden. Zwischen den östlichen Bundesländern platziert sich Schleswig-Holstein (93.300) und Baden-Württemberg (91.800).

 

Kommentar:

Während auf Patientenseite eine geringe Einwohner-Gerät-Dichte bedeutet, einfacher einen CT-Termin zu erhalten, macht aus Sicht des Arztes eine kapitalintensive Investition wie die Anschaffung eines CT-Großgerätes, die für die niedergelassenen Ärzte ein erhebliches Investitionsrisiko bedeutet, umso weniger Sinn je mehr Geräte sich in unmittelbarer Nähe der Praxis befinden. Umgekehrt ist es für Fachgruppen, die entsprechende Leistungen anbieten und sich in einer Region befinden, in der durchschnittlich viele Patienten von einem Gerät versorgt werden müssen, unter Umständen sinnvoll sich über eine derartige Investition Gedanken zu machen.

Quellen:

Nadine Brohammer
Autor Nadine Brohammer
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