Ein Forschungsprojekt der Universität Köln veröffentlichte nun Zwischenergebnisse der ersten (von insgesamt drei geplanten) Online-Befragungsrunde aus dem Zeitraum Juni 2020 bis September 2020. Das Projekt mit dem Namen „COVID-GAMS the Covid-19 Crisis and its impact on the German ambulatory sector – the physician’s view” soll ein detailliertes Bild von den Auswirkungen der Corona-Pandemie für niedergelassene Zahnärzte und Ärzte vermitteln.
Der Fokus aller drei Befragungsrunden liegt auf den folgenden Fragestellungen:
- Welche organisationalen Herausforderungen in der Anpassung an die Krisensituation werden erlebt?
- Welche wirtschaftlichen Herausforderungen zeigen sich konkret für die Praxis?
- Welche Auswirkungen hat die Krise auf die Patientenversorgung?
- Welche interpersonellen Herausforderungen bringt die Krise mit sich?
Nachfolgende Ergebnisse basieren auf der Befragung von ca. 300 Zahnärzten.
Die Leistungsnachfrage von Patienten hat sich in der ersten Phase der Corona-Pandemie deutlich verringert. Hauptsächlich waren davon Prophylaxe-Behandlungen (-82%), Vorsorgeuntersuchungen (-70%) sowie kieferorthopädische Behandlungen (-58%) betroffen. Termine, die aufgrund akuter Beschwerden aber ohne spezifische COVID-19-Symptome abgesagt wurden, verzeichneten nur einen leichten Rückgang.
Die Studie untersucht ferner die potenziellen, durch die Pandemie verursachten Folgen. Hierbei sehen sich 83% der Zahnärzte „besser“ oder „eher besser“ vorbereitet als andere Fachärzte. Lediglich 8,2% empfinden das nicht so. Die Angst vor einer SARS-CoV-2-Infektion ist unter den Zahnärzten mit 59,1% jedoch höher verglichen mit dem Durchschnitt anderer Facharztgruppen (46,1%). Auch die Bedenken hinsichtlich einer Übertragung auf Angehörige liegt bei den Zahnärzten höher (72,8% gegenüber 64,5%). Aus diesem Grund befürworten 57,5% der Zahnärzte, dass ihr Personal regelmäßig auf SARS-CoV-2 getestet wird.
Außerdem wird deutlich, dass Zahnarztpraxen mit 77% signifikant häufiger Kurzarbeit einführen mussten als andere Facharztgruppen (10%). Telemedizinischen Anwendungen wurden nur von 1,7% der Zahnärzte genutzt, während andere Facharztgruppen deutlich häufiger (28%) diese Möglichkeit der Konsultation ohne Infektionsrisiko aufgriffen.
Quelle: Befragung COVID-GAMS Uni Köln
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