Das Krankheitsgeschehen am Arbeitsplatz hat sich im Corona-Jahr 2020 merklich verändert. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Krankenstands-Analyse der DAK-Gesundheit unter 2,4 Mio. erwerbstätig DAK-Versicherten. Die Durchführung der Datenauswertung übernahm das Berliner IGES Institut.
Der Krankenstand selbst hat sich im Vergleich zum Vorjahr minimal um 0,1% auf 4,1% verringert. Das bedeutet, dass sich 2020 im Durchschnitt täglich von 1.000 Personen 41 arbeitsunfähig meldeten. Die vormals jahrelang stabile Dauer einer Krankschreibung erhöhte sich jedoch mit einem Schlag um zwei Tage (14,5%) auf durchschnittlich 14,5 Tage. Darüber hinaus veränderte sich das Verhältnis zwischen kurzen Krankheitsfällen von bis zu drei Tagen (-25%) und langwierigen Erkrankungen von über zwei Wochen, die spürbar zunahmen. Die Anzahl der Fälle nahm in diesem Zuge deutlich ab.
Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems bildeten die häufigste Ursache von Arbeitsunfähigkeit. So konnte mehr als jeder fünfte Arbeitnehmer aufgrund dessen seiner Arbeit nicht nachgehen, speziell Rückenschmerzen waren ein Hinderungsgrund. Zweithäufigster Grund für Arbeitsunfähigkeit waren psychische Erkrankungen. Mit 264 Fehltagen wurde ein neuer Höchststand erreicht. Insbesondere sogenannte Anpassungsstörungen wie das Verarbeiten von Trauerfällen verzeichneten einen klaren Zuwachs von 8%. Experten schreiben die plötzliche Verschlechterung dem Lockdown und der Homeoffice-Tätigkeit zu. Platz drei belegten Atemwegserkrankungen mit einem Minus von 3,6% im Vergleich zum Vorjahr. Hier zeigt sich wiederum die Wirkung der ergriffenen Hygienemaßnahmen, die auch die Übertragung von Erkältungsviren verringern.
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