Dentallabore: Anbindung an die Telematik-Infrastruktur für 2024 geplant

Dentallabore: Anbindung an die Telematik-Infrastruktur für 2024 geplant

Betriebe erhalten Pauschalen zur Deckung der Kosten

Für Zahnarztpraxen ist die Teilnahme an der Telematikinfrastruktur (TI) bereits Pflicht. Ab Mitte 2024 sollen auch die gewerblichen Dentallabore an die TI anschließen können. Dadurch soll die Datenübermittlung zwischen Zahnärzten und Dentallaboren vereinheitlicht und sicherer gestaltet werden. Aktuell laufen dazu noch die Vorbereitungen, in die auch die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung eingebunden ist. Ab dem 1.7.2024 sollen auch die Labore Erstattungen für Ausstattung und laufenden Betrieb von den Krankenkassen erhalten können. Vorgesehen ist eine Pauschale von mindestens 192,80 Euro (abhängig von der Mitarbeiterzahl). Der Spitzenverband Bund der Krankenkassen und der Verband Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI) regeln aktuell noch die Erstattungsmodalitäten. Diese sollen bis zum 1.1.2024 feststehen.

Voraussetzung für den TI-Anschluss

Für die Teilnahme an der TI sind folgende Komponenten Voraussetzung:

  • Internetanschluss
  • TI-fähiges Laborverwaltungssystem/Abrechnungssoftware
  • TI-Konnektor (entweder eine physische Konnektorbox oder softwaregestützte Lösung wie e-connect)
  • Digitaler Berufsausweis (SMC-B; dieser bleibt fünf Jahre gültig)
  • TI-fähiges Kartenterminal (zum Einstecken des Berufsausweises)

 

Kommentar:

Aktuell stehen noch viele Dentallabore dem TI-Anschluss skeptisch gegenüber. Um einen reibungslosen Start zu gewähren, sollten sich die Dentallabore rechtzeitig mit dem Thema auseinandersetzen und sich möglichst auch mit ihren zahnärztlichen Kunden absprechen. Schließlich soll der Datenaustausch mit diesen künftig möglichst reibungslos funktionieren. Speziell für den Datenaustausch zwischen Dentallabor und Zahnarztpraxis bieten die großen Softwarehersteller von Praxis- und Dentallabore-Managementsystemen inzwischen geeignete Datenaustausch-Plattformen. Ein Beispiel ist „LabPort“, das Zahnarztpraxen, die DS-Win von Dampsoft und Labore, die Verwaltungslösungen von Datext oder Software Service Stadermann nutzen, verbindet. Über die Plattform können das komplette Auftragsmanagement und auch der Austausch sonstiger Daten und Informationen erfolgen. So ist es beispielsweise möglich, Kostenanfragen auf Basis des Heil- und Kostenplans (HKP) direkt von der Verwaltungssoftware der Zahnarztpraxis an das Labor zu übermitteln bzw. den Kostenvoranschlag des Fremdlabors direkt in den HKP zu übernehmen. Auch die Übermittlung der Rechnung in Form einer XML-Datei läuft über die Plattform und vereinfacht so die Zuordnung zum Auftrag.

Zwar ist für die gewerblichen Dentallabore der Anschluss an die TI nicht verpflichtend, dennoch müssen Labore, die sich einem TI-Anschluss verweigern, mit Nachteilen am Markt rechnen.

Quelle: Zahntechnik Magazin – Telematikinfrastruktur als unausweichliche Zukunft?

Verena Heinzmann
Autor Verena Heinzmann
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