Deutsche Arztpraxen werden zunehmend digital

Deutsche Arztpraxen werden zunehmend digital

Vertragsarzt- und Psychotherapeutenpraxen digitalisieren zunehmend das Management und die Organisation, während sie bei der Digitalisierung der Angebote für die Patienten nach wie vor Zurückhaltung zeigen. Zu diesem Schluss kommt das „Praxisbarometer Digitalisierung 2019“ der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Die Studie führte unter anderem zu folgenden Ergebnissen (der vollständige umfangreiche Bericht ist unter der unten angegebenen Quelle abrufbar):

  • Rund drei Viertel der Vertragsarztpraxen (76%) sowie rund 60% aller befragten Ärzte und Psychotherapeuten haben die Patientendokumentation mehrheitlich oder nahezu vollständig digitalisiert. Ähnlich hoch liegt die Digitalisierungsrate bei der Terminplanung und dem Wartezeitenmanagement. Bei den anderen untersuchten Funktionen greifen die Befragten etwas seltener auf digitale Anwendungen zurück (vgl. Abb.). Bis auf einige Ausnahmen gilt, dass der Digitalisierungsgrad des Praxismanagements mit der Praxisgröße deutlich zunimmt.

Anteil der Vertragsärzte/Psychotherapeuten, die Aufgaben im Praxismanagement/Organisation nahezu komplett oder mehrheitlich digitalisiert haben

Quelle: Praxisbarometer Digitalisierung 2019, Grafik: REBMANN RESEARCH

  • Bereits in zwei Dritteln der Hausarztpraxen (67%) kommen digitale Anwendungen zur Arzneimitteltherapiesicherheit zum Einsatz.
  • 91% der Vertragsarztpraxen (Haus- und Fachärzte) mit digitalen medizinischen Geräten haben diese zumindest teilweise an ihr Praxisverwaltungssystem angebunden.
  • Bei der Kommunikation mit Patienten setzen die Praxen immer häufiger auf digitale Instrumente. Bei den Ärzten und Psychotherapeuten hat sich der Anteil jener Praxen, die mindestens zur Hälfte mit ihren Patienten digital kommunizieren, gegenüber dem Vorjahr mit 25% mehr als verdoppelt.
  • Verbesserungspotenziale gibt es insbesondere bei der schriftlichen Kommunikation mit anderen Ärzten und Psychotherapeuten oder anderen ambulanten Einrichtungen, die bei rund 85% der Praxen mehrheitlich oder nahezu komplett in Papierform erfolgt. Auch die Kommunikation mit den Kliniken erfolgt nach wie vor fast ausschließlich auf analogem Weg.
  • In lediglich 20% der Praxen (36% der großen Praxen) gibt es (vereinzelte) Patienten, die eine elektronische Patientenakte nutzen.
  • Der digitale Austausch behandlungsrelevanter Daten konzentriert sich derzeit noch weitgehend auf Labordaten. Das dürfte auch darauf zurückzuführen sein, dass hierfür keine qualifizierte elektronische Signatur (QES) erforderlich ist und die Interoperabilität durch ein etabliertes Austauschformat sichergestellt wird.

Quelle: KBV – Praxisbarometer Digitalisierung 2019

 

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