Arztbesuche werden in Deutschland vergleichsweise häufig wahrgenommen. Das zeigt eine auf OECD-Daten basierende Statista-Grafik. Im Jahr 2018 suchten die Deutschen im Durchschnitt fast 10 Mal im Jahr einen Allgemein- oder Facharzt auf (Zahnarztbesuche wurden nicht berücksichtigt), während der OECD-Vergleich nur bei 6,6 Besuchen liegt. Spitzenreiter ist trotz relativ geringer Zahl der Ärzte pro Kopf und dank des auf die Behandlung vieler Patienten ausgerichteten Systems mit knapp 17 Arztbesuchen pro Jahr Südkorea.
Die Zahl der Arztbesuche findet im deutschen Gesundheitswesen Anlass zur Diskussion. Kritisiert wird von Ärzten die Mentalität der Deutschen, bereits bei leichtem Fieber eine Notfallambulanz aufzusuchen. Viele Arztbesuche seien aus medizinischen Gründen nicht notwendig. Um die Lage zu entspannen, wurde das Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) eingeführt. Dieses zielt konkret auf die Entlastung des Gesundheitssystems, ein größeres Angebot offener Sprechstunden und den Ausbau der zentralen Terminvermittlung am Telefon, um so Wartezeiten bei der Terminvergabe zu reduzieren.
Besonders wenige Arztbesuche sind laut Statistik in Schweden zu verzeichnen, deren Gesundheitswirtschaft in besonderem Maße auf Effizienz ausgerichtet ist. Um unnötigen Arztbesuchen entgegenzuwirken, müssen Patienten je Arztbesuch eine Selbstbeteiligung von 200 Schwedischen Kronen (ca. 19 Euro) bezahlen und durch die verbreitete Nutzung von E-Health-Lösungen wie Chats und Videosprechstunden werden Ressourcen gebündelt.
Quelle: statista – Deutsche häufig beim Arzt und in der Ambulanz
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