Digitalisierung in der Pflege – von digitalen Anwendungen und Pflegerobotern

Digitalisierung in der Pflege - von digitalen Anwendungen und Pflegerobotern

Analog zu den bereits verordnungsfähigen digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) in der medizinischen Versorgung haben Pflegebedürftige einen Anspruch auf die Nutzung der sogenannten digitalen Pflegeanwendungen (DiPA). Die Kosten für die DiPA werden von den Pflegekassen erstattet. Voraussetzung hierfür ist die Einstufung in einen Pflegegrad. Noch in diesem Jahr ist mit ersten marktreifen DiPA zu rechnen. Anders als bei den DiGA erfolgt keine ärztliche Verordnung, sondern der Pflegebedürftige muss einen entsprechenden Antrag zur Kostenübernahme bei der Pflegekasse stellen. Analog den DiGA erfolgt die Prüfung und Zulassung der DiPA durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Allerdings können die Softwareanbieter für die ambulante Pflege nicht auf das sogenannte Fast-Track-Verfahren zurückgreifen, sondern müssen mit Antragstellung den Nutzennachweis erbringen. Ziel ist es, den Gesundheitszustand durch die digitalen Helfer zu stabilisieren, indem z.B. die Gedächtnisleistung von demenziellen Patienten gefördert oder Stürze durch gezielte Übungen oder Trainingseinheiten vermieden werden.

Pflegeroboter zur Unterstützung der Pflegekräfte

Daneben könnten Pflegeroboter zukünftig die Pflegekräfte in der Versorgung der Pflegebedürftigen unterstützen. In Garmisch entsteht für diesen Zweck ein Campus für Assistenzrobotik im Bereich der Pflege und Gesundheit. Hierzu hat Bayern Sachmittel in Höhe von 4,7 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt sowie die Finanzierung von 14 Stellen freigegeben. Ziel ist es, einen Hightech-Forschungsstandort aufzubauen, der in enger Kooperation mit angeschlossenen Pflegeheimen einen Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis herstellt. Dabei sollen Themenschwerpunkte wie Teilhabe, Mobilität oder Erhaltung der Selbstständigkeit im Vordergrund stehen.

Kommentar:

Die Digitalisierung in der Pflege eröffnet neue Potenziale – dies gilt für Pflegekräfte und Pflegebedürftige gleichermaßen. So soll der Pflegeroboter „Garmi“ in der Pflege nicht nur Getränke ausschenken können, sondern auch im Bereich der Telemedizin oder Therapie assistieren können. Derzeit wird der spezielle Roboter von Wissenschaftlern an der Technischen Universität München angelernt und weiterentwickelt. Bis der Serviceroboter allerdings fester Bestandteil in der Pflege werden wird, werden noch Jahrzehnte vergehen.

Quellen:

Stefanie Gorr
Autor Stefanie Gorr
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