Die Digitalisierung in der ambulanten Versorgung schreitet weiter voran. Neben dem Ausbau der Telematikinfrastruktur (TI) sind digitale Anwendungen inzwischen fester Bestandteil der Patientenversorgung. Das unterstreichen auch die Ergebnisse des PraxisBarometers Digitalisierung 2025. Im Rahmen der repräsentativen Umfrage wurden die Antworten von 1.700 Ärzten und Psychotherapeuten ausgewertet.
Zwei zentrale Erkenntnisse
Mit der Etablierung digitaler Anwendungen steigt die Umsetzungszufriedenheit
Insgesamt ist die Zufriedenheit bei häufig genutzten digitalen Anwendungen in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Dies gilt für den eArztbrief via KIM, das eRezept sowie die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU). Waren 2022 nur die Hälfte der Ärzte und Psychotherapeuten mit der eAU zufrieden, sind es 2025 bereits 78 % der Befragten. Insgesamt nutzen 94 % der Responder die eAU, damit ist diese Anwendung mittlerweile tief in den Versorgungsalltag integriert. Ebenso hohe Nutzungsanteile zeigen sich bei eArztbrief und eRezept. Zurückzuführen ist diese Entwicklung auch auf die gesetzliche Nutzungsverpflichtung der drei Tools.
Eingeschränkte digitale Kommunikation zwischen Praxis und Krankenhäusern
Deutliche Optimierungspotenziale zeigen sich noch in der digitalen Kommunikation zwischen Praxen und Krankenhäusern. Lediglich 12 % der Praxen tauschten sich überwiegend digital mit den Kliniken aus. In der Praxis bedeutet das, dass neben digitalen Kommunikationskanälen (z. B. über KIM) weiterhin auch analoge Systeme wie Fax und Briefpost parallel genutzt werden. Das kostet nicht nur Zeit, sondern bindet auch personelle Ressourcen. Gleichzeitig sehen die befragten Ärzte und Psychotherapeuten einen enormen Nutzen. So erwarten 85 % der Befragten einen Mehrwert, wenn Entlassbriefe digital zwischen ambulanten und stationären Gesundheitsanbietern ausgetauscht würden. Die Realität sieht allerdings noch anders aus. Lediglich 15 % der Befragten gaben an, die Entlassbriefe elektronisch zu erhalten.
Kommentar:
Die Digitalisierung ist in der ambulanten Gesundheitsversorgung angekommen. Neben den TI-Anwendungen bieten mittlerweile nahezu ein Drittel der Praxen Online-Termine oder Online-Rezeptbestellungen an. Auch die Videosprechstunde wird laut der repräsentativen Umfrage von rund 40 % der befragten Leistungserbringer angeboten. Dennoch bleibt noch viel zu tun: Laut der repräsentativen Umfrage hat sich bei der Störanfälligkeit der TI im Vergleich zu den Vorjahren kaum etwas verbessert. Auch der als hoch eingeschätzte Aufwand für Verwaltung und Befüllung der ePA steigert die Akzeptanz im Umgang mit den digitalen Tools nicht. Deutlich wird jedoch: Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, kann die Digitalisierung einen echten Mehrwert für Leistungserbringer und Patienten schaffen.
Quellen: