Das Leibniz-Institut für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT) hat in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus Österreich, Frankreich und den Niederlanden einen neuartigen Augenscan zur Diagnose von altersbedingten Sehstörungen wie der Makuladegeneration entwickelt. Laut Angaben der Wissenschaftler lassen sich damit sogar neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer erkennen. Während des Verfahrens wird mithilfe eines Laserstrahls die Netzhaut gescannt und Informationen über das Gewebe der Retina erfasst. Aufgrund der detaillierten Darstellung können somit bereits frühe Veränderungen der Netzhaut entdeckt werden.
Wegweisend für das Projekt war die Erkenntnis, wie stark der Laser sein darf, um das Gewebe nicht zu verletzen. Mithilfe einer Simulation entwickelten die Forscher eine Methode, die mit einem zwanzigmal schwächeren Laser arbeitet als herkömmliche spektroskopische Messungen, aber dennoch aussagekräftige Ergebnisse liefert (trotz nicht optimaler Bedingungen im menschlichen Auge). Die markierungsfreie, molekular empfindliche sogenannte Raman-Spektroskopie gibt Auskunft über die molekulare Zusammensetzung der Netzhaut (Lipide, Proteine, Carotinoide, Nukleinsäuren) und macht auf diese Weise dortige Veränderungen in einem frühen Stadium sichtbar.
Die Medizinische Universität Wien arbeitet derzeit an einem Gerät, dass die Raman-Spektroskopie mit der optischen Kohärenztomografie (OCT) kombiniert. Mit der OCT können die Eigenarten der Retina dargestellt sowie auffällige Stellen identifiziert werden. Mit der Raman-Spektroskopie können diese gezielt analysiert werden.
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