Der Trend zum Nichtrauchen bei Jugendlichen setzt sich fort. Seit 2001 ist der Anteil jugendlicher Raucher deutlich gesunken. Dies belegt die Drogenaffinitätsstudie 2023 der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die den Substanzkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland untersucht. Im Rahmen der repräsentativen Befragung wurden zwischen April und Juni 2023 rund 7.000 junge Menschen im Alter von 12 bis 25 Jahren befragt.
Raucheranteil unter jungen Menschen sinkt
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass der Anteil jugendlicher Raucher im Alter von 12 bis 17 Jahren bei den Jungen von 27,2% im Jahr 2001 auf 7,2% im Jahr 2023 gesunken ist (2015: 9,3%). Bei den Mädchen sank der Anteil im gleichen Zeitraum von 27,9% auf 6,4% (2015: 10,0%; siehe Abbildung 1). Auch bei den 18- bis 25-Jährigen ist der Anteil der Raucher rückläufig: 33,6% der jungen Männer und 18,4% der jungen Frauen rauchen aktuell (siehe Abbildung 2). Laut Studie haben rund 83% der 12- bis 17-Jährigen (2001: 41%) und 47% der 18- bis 25-Jährigen (2001: 23%) noch nie geraucht.
Abbildung 1 Entwicklung des Anteils jugendlicher Raucher (12 bis 17 Jahre)
Abbildung 2 Raucheranteil junger Erwachsener 2023 (18 bis 25 Jahre)
Einweg-E-Zigaretten zeigen gefährlichen Trend
Eine besorgniserregende Entwicklung zeigt sich hingegen in Bezug auf E-Zigaretten, bei denen besonders die Einwegvarianten beliebt sind. Die Studie erhob den Anteil derer, die 30 Tage vor der Befragung Einweg-E-Zigaretten konsumiert haben: 7% der 12- bis 17-Jährigen und 12% der 18- bis 25-Jährigen. Damit sind Einweg-E-Zigaretten nach Tabakzigaretten und vor Wasserpfeifen sowie Mehrweg-E-Zigaretten das am häufigsten konsumierte Produkt. Problematisch ist, dass nur rund 78% der Befragten beider Altersgruppen diese Art des Rauchens als gesundheitsschädlich einstufen, während Tabakzigaretten mehr als 90% als schädigend erachten. Am wenigsten riskant schätzen junge Erwachsene mit rund 70% Tabakerhitzer und Jugendliche mit rund 69% den Konsum von Wasserpfeifen ein. Die Nachfrage nach Wasserpfeifen geht insgesamt seit einigen Jahren deutlich zurück.
Kommentar:
Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen loben das gesundheitsbewusste Verhalten der Jugendlichen, warnen jedoch vor der Attraktivität der kleinen, bunten und günstigen Einwegvariante von E-Zigaretten. Die süßen Aromen verschleiern die Schädlichkeit, was dazu führt, dass Jugendliche die Gesundheitsrisiken weniger sensibel einschätzen. Anstrengungen gegen das Rauchen insbesondere die verstärkte Aufklärung über die gesundheitlichen Risiken von E-Zigaretten sollen daher weiterhin ein wichtiger Teil der Maßnahmen sein. Werbung, Marketing und Sponsoring sollen weiter eingeschränkt werden, besonders Werbung unmittelbar am Verkaufsort sowie von der Tabakwirtschaft gesponsorte Festivals.
Nach wie vor sterben jährlich rund 127.000 Menschen in Deutschland an den Folgen von Tabakkonsum. Bei Männern ist Lungenkrebs die zweithäufigste, bei Frauen die dritthäufigste Krebserkrankung.