Elektronischer Datenaustausch: Dentallabore an Telematikinfrastruktur angebunden

Elektronischer Datenaustausch: Dentallabore an Telematikinfrastruktur angebunden

Seit dem 1.7.2024 haben Dentallabore die Möglichkeit, sich an die Telematikinfrastruktur (TI) anzuschließen. Diese Anbindung eröffnet neue Perspektiven für die sichere und effiziente Kommunikation im Gesundheitswesen.

Elektronischer Datenaustausch im Detail

Mit dem neuen elektronischen Datenaustausch zwischen Dentallaboren und Zahnarztpraxen (eLABZ) können Auftragsinformationen vollständig digital über die TI und den E-Mail-Dienst KIM (Kommunikation im Gesundheitswesen) ausgetauscht werden. Voraussetzung ist, dass sowohl die Labor- als auch die Praxissoftware diesen Datenaustausch unterstützen. Dadurch entfallen die bisherigen isolierten Kommunikationssysteme. Über eLABZ können Zahnarztpraxen Aufträge direkt aus ihrer Software an die Dentallabore übermitteln. Die Auftragsinformationen werden in die Laborsoftware eingelesen und verarbeitet, wodurch manuelles Erfassen entfällt. Dies führt zu einer verbesserten Datenqualität und Effizienz.

Technische Anforderungen

Für die Anbindung an die TI sind spezifische technische Ausstattungen erforderlich. Die Zahnarztpraxen benötigen sogenannte Konnektoren, die regelmäßig aktualisiert werden müssen. Alternativ ist eine reine Software-Lösung möglich, die über eine Cloud-Verbindung arbeitet. Dentallabore benötigen ein Kartenterminal zur Identifizierung mit einer Institutionskarte (SMC-B) und einem Heilberufsausweis. Die Kommunikation erfolgt über eindeutig adressierte KIM-Nachrichten, die verschlüsselt und automatisch signiert werden. Das bundesweite KIM-Adressbuch enthält ausschließlich geprüfte Adressdaten des Gesundheitswesens, was die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Kommunikation erhöhen.

 

Kommentar:

Die Telematikinfrastruktur ist ein sicheres Netzwerk, das verschiedene Akteure im Gesundheitswesen miteinander verbindet. Dieses Netzwerk ermöglicht den schnellen, sicheren und datenschutzkonformen Austausch medizinischer Informationen, die für die Behandlung von Patienten notwendig sind. Bislang war der digitale Austausch von Patienteninformationen für Dentallabore stark durch die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) eingeschränkt. Mit der Anbindung an die TI eröffnen sich nun neue Kommunikationswege zwischen Dentallaboren und Zahnarztpraxen. Durch den elektronischen Datenaustausch können Auftragsinformationen schneller und sicherer übermittelt werden, was sowohl die Arbeitsprozesse in den Laboren und Praxen als auch die Patientenversorgung verbessert.

Siehe auch News vom 19.3.2024

Quelle: spitta dentalwelt – Jetzt möglich: Elektronischer Datenaustausch

Autor Fanny Mauch
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