Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen 2020 (Teil 1)

Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen 2020 (Teil 1)

Deutsche Amtsgerichte haben im Jahr 2020 15.841 Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Laut Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) waren das 15,5% weniger als im Jahr 2019. Damit sank die Zahl der beantragten Insolvenzen auf den niedrigsten Stand seit 1999, als die Insolvenzordnung eingeführt wurde. Zuletzt war 2009 ein Anstieg zu verzeichnen. Beeinflusst wird das Jahresergebnis 2020 dadurch, dass wegen der Corona-Krise die Insolvenzantragspflicht bis 31.12.2020 ausgesetzt war.

Bis Ende April gilt für diejenigen Unternehmen, die Fördermaßnahmen beantragt haben, eine eingeschränkte Aussetzung der Insolvenzpflicht.

Im Baugewerbe gab es mit 2.500 die meisten Insolvenzanmeldungen, im Wirtschaftsbereich Handel wurden 2.466 und im Gastgewerbe 1.755 Insolvenzanträge gestellt. Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus den beantragten Unternehmensinsolvenzen beliefen sich auf rund 44,1 Mrd. Euro. Im Vorjahr lagen diese noch bei etwa 26,8 Mrd. Euro. Trotz rückläufiger Unternehmensinsolvenzen stieg die Höhe der Forderungen deutlich an. Das liegt daran, dass 2020 fast doppelt so viele wirtschaftlich bedeutende Unternehmen (58) Insolvenzanträge stellten als 2019 (32).

In 2020 sank die Zahl der eröffneten Regelinsolvenzen stetig. Erstmals im November (+5%) und im Dezember (+18%) stiegen die Zahlen erstmals wieder. Bei den vorläufigen Zahlen für Januar 2021 zeigt sich aber, dass diese wieder rückläufig sind. Hier gab es im Vergleich zum Dezember 5% weniger eröffnete Verfahren. Im Februar 2021 stieg die Zahl der Regelinsolvenzen aber deutlich, und zwar um 30% gegenüber dem Vormonat, sie liegt aber immer noch um 11% niedriger als im Februar 2020.

 

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