Mitte des Jahres 2021 sollte es losgehen und ab 2022 muss es verpflichtend die alte Verordnung auf rosa Papier ersetzen: das eRezept, das in anderen Ländern Europas bereits seit geraumer Zeit Standard (geworden) ist. Die Gematik (Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH) zuständig u.a. für die elektronische Gesundheitskarte sowie andere digitale Anwendungen gab bekannt, dass ab 1.7.2021 das eRezept zunächst in der Pilotregion Berlin-Brandenburg getestet würde, bevor es dann sukzessive bundesweit zum Einsatz kommt.
Das überrascht insofern, als dass es bereits einige Modellprojekte gab, die einer entsprechenden Erprobung des eRezepts dienten. Daher hatte man in der Branche damit gerechnet, dass die Einführung Mitte des Jahres bereits bundesweit erfolgen würde.
Schätzungen zufolge konnten bereits im Sommer 2020 etwa 26 Mio. Versicherte (35% aller in Deutschland gesetzlich Versicherten) elektronische Verordnungen nutzen, während die Modellregion Berlin-Brandenburg ab dem 3. Quartal „nur“ circa 6 Mio. Menschen umfasst.
Insbesondere bei der Ärzteschaft gab und gibt es Kritik zur Ausgestaltung der Prozesse/IT sowie zu den Anforderungen rund um das eRezept (z.B. hinsichtlich der digitalen Signatur des Rezepts) – evtl. sind die damit einhergehenden Nachbesserungen mit verantwortlich für die Verzögerungen.
Quellen:
- apotheke adhoc – Kein bundesweites E-Rezept in diesem Jahr
- gematik – E-Rezept: Vorbereitungen liegen im Plan
- Bundesministerium für Gesundheit – Interview zur Zukunftsregion Digitale Gesundheit: E-Rezept
- Pharmazeutische Zeitung – Makelverbot auf E-Token ausweiten
- Bundesministerium für Gesundheit – Spahn: „Machen digitale Anwendungen jetzt auch für Pflege nutzbar
- DAZ.online – Das erweiterte Makelverbot soll kommen
- DAZ.online – Ein weiterer Testlauf für das E-Rezept
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