Ernährungsberatung unverzichtbar in der Zahnarztpraxis

Ernährungsberatung unverzichtbar in der Zahnarztpraxis

Im Rahmen einer im Juli stattgefundenen Befragung des Magazins Dentale Implantologie & Parodontologie gaben fast dreiviertel der befragten Dentalhygieniker (68%) an, in ihrem Praxisalltag eine Ernährungsberatung für Parodontitisaufklärung durchzuführen, während 32% dies nicht umsetzen. 29,5% gehen dabei auf Omega-3-Fettsäuren in Bezug auf Parodontalprävention und Parodontitistherapie ein.

In Bezug auf die Kariesprävention führen 88,4% der Umfrageteilnehmer eine Ernährungsberatung durch. 10,5% der teilnehmenden Dentalhygieniker gaben an, Kariesprävention nicht mithilfe einer Ernährungsberatung zu begleiten; lediglich eine Person führt gelegentlich Beratungen durch. 92,7% der Teilnehmer gaben an, ihre Patienten über schädlichen Zuckerkonsum zu unterrichten. Nur etwas mehr als die Hälfte (57,3%) der Dentalhygieniker klären ihre Patienten über Zuckeraustauschstoffe auf und 62,5% fragen nach der täglichen Zuckeraufnahme. 69,8% empfehlen ihren Patienten den Verzehr von zuckerfreien Kaugummis.

Ernährungsberatung als Bestandteil der Prophylaxesitzung

Ungefähr die Hälfte (54,2%) der Teilnehmer gab an, ein bis vier Patienten im Monat über Ernährung zu beraten. 40,43% nehmen sich hierfür zwischen ein bis fünf Minuten Zeit. Bei 42,55% dauert eine Ernährungsberatung zwischen sechs und zehn Minuten. 5,32% benötigen pro Beratung zwischen 11 und 20 Minuten. 97,9% führen die Ernährungsberatung innerhalb ihrer Prophylaxesitzung durch.

Zeitlicher Umfang für Ernährungsberatungen
Zeitlicher Umfang für Ernährungsberatungen in Zahnarztpraxen

Quelle: Dimagazin 2023

62,1% der Befragten gaben an, die möglichen Verhaltensänderungen der Patienten zu kontrollieren, 38% tun dies nicht. 73,9% der Teilnehmer bemerkten eine deutliche Veränderung im Verhalten ihrer Patienten, während 25% keine Veränderung feststellten und eine Person gelegentlich eine Verhaltensänderung beobachtete.

41,6% der Teilnehmer erlangten ihr Fachwissen zur Durchführung einer Ernährungsberatung während ihrer Ausbildung oder ihres Studiums. Weitere 28,2% erwarben die fachlichen Grundlagen durch selbstständiges Studium wissenschaftlicher Fachliteratur.

Kommentar:

Eine zahngesunde Ernährung ist von großer Bedeutung, da bestimmte Lebensmittel das Risiko von Karies erhöhen können. Insbesondere Zucker in der Nahrung liefert den Bakterien im Zahnbelag die notwendige Energie. Diese Bakterien verwandeln den Zucker in Säuren, die den Zahnschmelz entkalken und entmineralisieren. Im Laufe der Zeit wird der Zahnschmelz immer poröser und eine Karies entsteht. Da viele Patienten den genauen Zusammenhang zwischen Ernährung und Karies nicht kennen, sind Ernährungsberatungen in Zahnarztpraxen eine unverzichtbare Prophylaxemaßnahme im Kampf gegen die Zahnerkrankung. Im Rahmen der Umfrage sind 91,5% der Dentalhygieniker der Auffassung, dass mithilfe einer intensiven Ernährungsberatung größere Erfolge in der Prävention erzielt werden können.

Quelle:

Dentale Implantaologie & Paradontologie Magazin

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