EU-Kommission: Das deutsche Gesundheitssystem braucht mehr Effizienz

EU-Kommission: Das deutsche Gesundheitssystem braucht mehr Effizienz

Eine Analyse der Europäischen Kommission, in der die Gesundheitssysteme der Mitgliedsstaaten verglichen wurden, stellt Deutschland ein durchwachsenes Zeugnis aus. Der Zugang zu medizinischen Leistungen ist hervorragend und die Versorgungsqualität liegt ebenfalls deutlich über dem EU-Durchschnitt. Dennoch deckt der Bericht auch zahlreiche Schwachstellen auf.

Die hohe Zahl der Krankenhausbetten spricht für einen zu starken Fokus auf der stationären Leistungserbringung. Deutschland gibt mit 11,2% des Bruttoinlandproduktes mehr Geld für die Gesundheitsversorgung aus als jedes andere Land in der EU. Mit 3.996 Euro jährliche Pro-Kopf-Ausgaben liegt Deutschland 43% über dem EU-Durchschnitt, obwohl Deutschland bei der Lebenserwartung lediglich den 18. Platz belegt. Allgemein kritisiert der Bericht, dass die Ressourcen im deutschen Gesundheitssystem nicht effizient genug eingesetzt würden. Beispielsweise wird für MRT-Aufnahmen 70% mehr als im EU-Durchschnitt ausgegeben. Des Weiteren ist Deutschland Spitzenreiter, was die Erneuerung von Hüften und die Ausgaben für nicht-verschreibungspflichtige Arzneimittel betrifft.

Ein Problem, das nicht nur Deutschland, sondern auch die anderen EU-Staaten betreffe: Die Bürger verlassen sich zu sehr auf Therapiemöglichkeiten anstatt mehr Wert auf Prävention zu legen.

Quellen:

 

Unser Kommentar/Praxistipp ist nur für ATLAS MEDICUS® Kunden ersichtlich.

Arrow right icon