EU stimmt umfangreichem Gesundheitsprogramm zu

EU stimmt umfangreichem Gesundheitsprogramm zu

Das Europäische Parlament hat mit großer Mehrheit dem EU-Gesundheitsprogramm EU4Health zugestimmt. Die enthaltenen gesundheitspolitischen Maßnahmen sollen der EU weiterhin den Status als gesündeste Region der Welt sichern.

Laut Vorschlag der Mitgliedstaaten belief sich das im Rahmen der Gesundheitsstrategie für die Zeit von 2021 bis 2027 angesetzte Budget anfangs auf 1,7 Mrd. Euro. Mithilfe der am 10. November getroffenen Vereinbarung konnte ein mehrjähriger Finanzrahmen von 5,1 Mrd. Euro und damit eine Verdreifachung des Budgets ausgehandelt werden.

Mit EU4Health sollen die Mitgliedstaaten besser auf länderübergreifende Gesundheitsgefahren eingestellt sein und ihr Gesundheitswesen soll zudem krisenfester gestaltet werden. Ziel ist sowohl die Bewältigung zukünftiger Epidemien als auch langfristiger Herausforderungen wie die alternde Bevölkerung und Ungleichheiten im Gesundheitsbereich. Ferner strebt das Parlament die engere Zusammenarbeit auf EU-Ebene an, um für künftige Gesundheitsrisiken besser gewappnet zu sein.

Als eine der drei zentralen Bestandteile von EU4Health wird hierfür die Einrichtung eines Mechanismus für Maßnahmen im Gesundheitswesen sowie eines Portals für die Kommunikation mit der Öffentlichkeit angestrebt. Dieses soll dem Austausch sorgfältig geprüfter Informationen, dem Hinweis der Bürger auf Gesundheitsgefahren mithilfe von Warnmeldungen und dem Entgegenwirken von Desinformation dienen.

Darüber hinaus sollen mit dem Programm Vorkehrungen getroffen werden, um die Abhängigkeit bei der Beschaffung von Medikamenten, medizinischem Gerät und persönlicher Schutzausrüstung von Ländern außerhalb der EU zu reduzieren. Ferner ist die Schaffung eines europäischen Überwachungs-, Berichts- und Meldesystem geplant, um Engpässen in der Arzneimittelversorgung, bei medizinischen Geräten, Impfstoffen, Diagnosewerkzeugen und anderen Gesundheitsprodukten vorzubeugen. Dies soll in der Folge positive Auswirkungen auf die Fragmentierung des Binnenmarkts, die Verfügbarkeit von Produkten und deren Kosten haben.

Zur Realisierung der Programmziele wird außerdem ein Fokus auf die Krankheitsvorbeugung sowie auf das Vorgehen gegen Gesundheitsrisiken, die mit dem Alkohol- und Tabakkonsum einhergehen, gelegt. Als dritten Hauptaspekt sieht das Gesundheitsprogramm die Digitalisierung der Gesundheitsfürsorge im Rahmen einer elektronischen Patientenakte auf europäischer Ebene vor, womit insbesondere auch der Zugang zu sexueller und reproduktiver Gesundheit im Einklang mit dem europäischen Plan zur Krebsbekämpfung adressiert wird.

Nicht zuletzt zielt das Programm darauf ab, zur Stärkung der Rolle des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) beizutragen.

Quelle: Europäisches Parlament – EU4Health: Abgeordnete ebnen den Weg für ein wirksames EU-Gesundheitsprogramm

 

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