In der aktuellen Statistik der Bundesarbeitsagentur für den Februar 2019 wurden für den Beruf der zahnmedizinischen Fachangestellten 5.622 freie Stellen gemeldet. Dem gegenüber standen 4.220 arbeitslose ZFA. Bundesweit wurden in diesem Jahr insgesamt 14.088 Ausbildungsverträge zum/zur zahnmedizinischen Fachangestellten abgeschlossen – 6,53% mehr als noch im Jahr 2009. Da der Beruf der ZFA jedoch zu den niedrig entlohnten Berufen zählt, haben Zahnärzte als Arbeitgeber oftmals schlechte Karten und sehen sich nicht selten gezwungen auch schwächere Auszubildende einzustellen, um ihren Personalbedarf decken zu können. Häufig sind diese dann den hohen Anforderungen des Berufs nicht gewachsen, worauf die hohe Zahl der Ausbildungsabbrecher hindeutet. Aber nicht nur dadurch lässt sich der Fachkräftemangel trotz hohen Ausbildungsengagements erklären. Auch nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung entscheiden sich viele der Berufsstarter für eine andere Tätigkeit in einer Branche mit für sie attraktiveren Arbeitsbedingungen.
Den Hauptgrund dafür sieht der Verband medizinischer Fachberufe e.V. in der mangelnden Attraktivität des Berufs für ausgelernte Fachkräfte und hebt dabei insbesondere die in den meisten Kammerbezirken fehlende Tarifbindung hervor. Tarifliche Regelungen gibt es derzeit nur für die Kammerbereiche Hamburg, Hessen, Saarland und Westfalen-Lippe. Zahnärztliche Arbeitgeber aus anderen Kammerbezirken orientieren sich zwar häufig an diesem Tarifvertrag, letztlich wird der Arbeitsvertrag – und somit auch die Höhe des Gehalts – individuell vom Bewerber mit dem Arbeitgeber ausgehandelt.
Quellen:
- Gehaltsatlas 2019
- ZWP-Online – Fachkräftemangel bei ZFA immer deutlicher
- BZÄK – Ausbildungszahlen Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) 2018 in Deutschland
Unser Kommentar/Praxistipp ist nur für ATLAS MEDICUS® Kunden ersichtlich.