FDA-Zulassung: FluMist-Nasenspray zur Selbstverabreichung freigegeben

FDA-Zulassung: FluMist-Nasenspray zur Selbstverabreichung freigegeben

In den USA hat die Arzneimittelbehörde FDA den ersten Grippeimpfstoff zur Selbstverabreichung zugelassen. FluMist, ein bereits seit 2003 zugelassener Grippeimpfstoff in Form eines Nasensprays, darf nun von Erwachsenen selbst angewendet werden. Auch Pflegepersonal darf FluMist künftig verabreichen. Für Kinder zwischen zwei und 17 Jahren bleibt die Verabreichung durch eine Betreuungsperson erforderlich.

Das FDA-Zentrum kommentierte, dass die Zulassung Einzelpersonen und Familien einen einfachen, flexiblen und leichteren Zugang zu einem sicheren und wirksamen Impfstoff gegen die saisonale Grippe bietet.

FluMist gilt als Exot unter den Grippeimpfstoffen: AstraZeneca hat die Influenzavakzine als Nasenspray konzipiert und nicht als intramuskuläre Injektion. Zudem handelt es sich um eine Lebendvakzine mit attenuierten Grippeviren. In Deutschland ist der nasale Grippeimpfstoff unter dem Namen Fluenz für Kinder ab 24 Monaten bis zum vollendeten 18. Lebensjahr zugelassen. Eine Zulassungserweiterung für Erwachsene wird derzeit geprüft.

Für die Grippesaison 2024/25 ist Fluenz der einzige Grippeimpfstoff, der die Empfehlung der WHO, EMA und STIKO zur trivalenten Influenzavakzine bereits erfüllt. In den USA gibt es hingegen nur Dreifachgrippeimpfstoffe.

Grippeimpfstoff bleibt verschreibungspflichtig

Die Möglichkeit zur Selbstverabreichung entbindet FluMist nicht von der Verschreibungspflicht. Menschen mit Grippeimpfwunsch benötigen weiterhin ein Rezept, können jedoch entscheiden, ob sie sich selbst impfen oder von einem Gesundheitsdienstleister/einer Betreuungsperson impfen lassen möchten.

Mit „FluMist Home“ plant AstraZeneca für die Grippesaison 2025/26 die Lieferung des Impfstoffs direkt nach Hause. Nach Beantwortung eines medizinischen Fragebogens prüft ein Apotheker, ob FluMist geeignet ist, und versendet das Nasenspray dann an den Impfling.

 

Kommentar:

Die Zulassung von FluMist zur Selbstverabreichung könnte ein bedeutender Schritt zur Erhöhung der Impfquote und zur Vereinfachung des Zugangs zu Grippeimpfungen sein. Besonders in Zeiten, in denen die Gesundheitsversorgungseinrichtungen stark beansprucht werden, bietet diese Möglichkeit eine flexible und bequeme Alternative zur klassischen Impfung. Es bleibt abzuwarten, ob ähnliche Regelungen auch in Deutschland eingeführt werden und wie sich dies auf die Akzeptanz und Verbreitung von Grippeimpfungen auswirken wird.

Quelle: DAZ.online – Sich selbst gegen Grippe impfen

Vanessa Dierberger
Autor Vanessa Dierberger
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