Das deutsch-dänische Forschungsprojekt “HospiBot” verfolgt einen vielversprechenden Ansatz, um durch Assistenzroboter das Pflegepersonal in Krankenhäusern bei einfachen Aufgaben zu entlasten. Zu den Projektpartnern zählen die Universität Süddänemark (SDU), die Fachhochschule Kiel, die Universität zu Lübeck, das Fraunhofer IMTE und fünf Krankenhäuser in Süddänemark und Deutschland (Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, BG Klinikum Hamburg) sowie die Robotik-Unternehmen Blue Ocean Robotics (Odense) und Giobotics (Kiel), der Produkt- und Softwareentwickler UXMA (Kiel) und der Softwareentwickler assono (Kiel).
Förderung mit knapp 1,7 Mio. Euro
Das „HospiBot“-Projekt wird über drei Jahre im Rahmen des Interreg-Programmes mit 1.684.919,75 Euro gefördert. Das Gesamtbudget für das Projekt liegt bei 2.592.184,24 Euro. In der Kinderklinik in Odense kommt bereits ein erster „Empfangs-Roboter“ zum Einsatz. Im Herbst 2024 sollen die weiteren Krankenhäuser folgen.
Innovative Lösungen für verschiedene Einsatzszenarien
Das Projekt hat bereits geeignete Einsatzszenarien identifiziert, darunter Begrüßen und Begleiten von Patienten, Patrolling (Kontrollgänge zur Überprüfung der Sicherheit und zum Erkennen von Notsituationen) sowie den Transport (Proben, Dokumente etc.). Ein besonderer Fokus liegt darauf, die Interaktion zwischen Mensch und Roboter zu erforschen, um eine angenehme und menschliche Erfahrung zu gewährleisten.
Kommentar:
Das Gesundheitswesen steht gegenwärtig vor der schwierigen Aufgabe, eine steigende Nachfrage nach stationärer Versorgung bei gleichzeitig zunehmendem Mangel an medizinischem Fachpersonal zu bedienen. Roboter und andere Automatisierungslösungen können dazu beitragen, dieses Dilemma zu entschärfen. Dabei haben sie nicht nur das Potenzial, Prozesse zu optimieren, die Effizienz zu steigern und dem Personal mehr Zeit für patientenbezogene Aufgaben einzuräumen, sondern auch die Qualität und Sicherheit der Versorgung zu verbessern.
Bis es zur flächendeckenden Einführung von Assistenzrobotern kommt, gibt es noch einige Herausforderungen, wie Optimierung der Interaktion und Größe oder Vielseitigkeit bei den Aufgabengebieten. Momentan untersuchen die Wissenschaftler mithilfe von Eye-Tracking die Reaktionen der Nutzer. Die Ergebnisse sollen dann in die optimierte Gestaltung der Körperform, Augen, Sprache, Bewegungen, Licht und Ton einfließen. Ziel ist es, eine ansprechende Gesamtwirkung des Roboters zu erreichen, die garantiert, dass alle Beteiligten gerne mit dem Roboter interagieren. Die gegenwärtig noch relativ großen Roboter sollen künftig durch kleinere, modulare Ausführungen ersetzt werden, die neben den genannten Aufgaben u.a. Reinigungs- und Desinfektionsarbeiten, die Parkregistrierung oder die Unterstützung von Patienten bei nicht medizinischen Anliegen übernehmen sollen. Nicht zuletzt sollen grenzüberschreitend standardisierte Richtlinien für den Einsatz von Robotern im Krankenhausbereich erarbeitet werden.
Quellen: