Frauenheilkunde und Geburtshilfe: Honorar der ambulanten Gynäkologen bei mehr als 4 Mrd. Euro

Frauenheilkunde und Geburtshilfe: Honorar der ambulanten Gynäkologen bei mehr als 4 Mrd. Euro

Der Umsatz der Gesamtbranche der ambulant tätigen Fachärzte für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Deutschland summierte sich im Jahr 2023 auf über 4,028 Mrd. Euro. Dabei setzte sich das Gesamthonorar laut der Heilberufedatenbank Atlas Medicus zu rund 63% aus GKV-Erlösen aus der Vertragsarzttätigkeit und zu 37% aus privatärztlichen Umsatzerlösen zusammen. Aus den durchschnittlichen Fallzahlen je Quartal lässt sich schließen, dass der Praxisalltag der niedergelassenen Frauenärzte überwiegend von den gesetzlich krankenversicherten Patienten bestimmt wird. Sie machen rund 87,7% der Gesamtfallzahl aus, während die Privatpatienten nur 12,3% aller Fälle stellten. Damit ist der Privatanteil zwar in Relation zu den GKV-Fällen niedrig, liegt jedoch um fast zwei Prozentpunkte über dem Gesamtanteil aller privat versicherten Patienten in ganz Deutschland (2023: 10,4%).

Welche Region Deutschlands liegt beim Honorar der Frauenärzte vorn?

Die detaillierte Auswertung der Atlas Medicus Marktübersicht zeigt, dass im Vergleich der Regionen der Kassenärztlichen Vereinigungen (KV-Regionen) – wie zu erwarten – die großen Flächenländer vorn liegen. So machen allein die drei Bundesländer Nordrhein-Westfalen (907 Mio. Euro), Bayern (ca. 636 Mio. Euro) und Baden-Württemberg (ca. 567 Mio. Euro) in Summe gut die Hälfte (52,4%) des gesamten Branchenumsatzes (GKV + PKV) der Fachgruppe Frauenheilkunde und Geburtshilfe aus (vgl. Abb.). Die Schlusslichter im KV-Regionsvergleich bilden Mecklenburg-Vorpommern (ca. 64 Mio. Euro), Bremen (knapp 50 Mio. Euro) und das Saarland (knapp 48 Mio. Euro). Berlin liegt mit einem Gesamthonorar von rund 231 Mio. Euro an 7. Stelle unter den KV-Regionen.

Abb. Niedergelassene Gynäkologen: Gesamtumsatz-Ranking nach KV-Region 2023

Gesamteinnahmen (GKV + PKV) der Fachgruppe der niedergelassenen Gynäkologen im Jahr 2023, Ranking nach KV-Region

Quelle: ATLAS MEDICUS

 

Kommentar:

Gynäkologen behandeln zwar (mit einigen Ausnahmen) nur den weiblichen Teil der Bevölkerung, decken jedoch hinsichtlich des Behandlungsspektrums ein breites Feld ab, einschließlich Schwangerschaftsbetreuung, Geburtshilfe, Krebsvorsorge, Hormontherapie und Behandlung von Infektionen. Dies erklärt, weshalb die Frauenheilkunde und Geburtshilfe zu den mitgliederstärksten ambulanten Facharztgruppen zählt, was sich auch im absoluten Branchenumsatz niederschlägt: Im Atlas Medicus Fachgruppenvergleich (basierend auf den 36 wichtigsten Facharztgruppen inkl. der Zahnmedizin) liegen die Gynäkologen gemessen am Branchenumsatz an zweiter Stelle direkt hinter den Allgemeinmedizinern. Damit zählt die Fachgruppe nicht nur aus Sicht der Versorgung, sondern auch aus wirtschaftlicher Perspektive zu den wichtigsten ambulant tätigen Fachgruppen.

Ausführliche Informationen und detaillierte wirtschaftliche Kennzahlen über niedergelassene Fachärzte für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sind im Atlas Medicus Infodienst verfügbar. Die umfangreiche und aktuelle Datenübersicht bietet unter anderem Einblicke in die Einnahmen- und Kostenstrukturen je Vertragsarzt und enthält detaillierte Zahlen bis auf KV-Ebene.

Quellen:

Dr. Elisabeth Leonhard
Autor Dr. Elisabeth Leonhard
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