Future Health Index 2021: Digitalisierung ist Zukunftsthema

Future Health Index 2021: Digitalisierung ist Zukunftsthema

Trotz der Coronakrise ist gegenwärtig die Stimmung bei den Entscheidungsträgern in der Gesundheitswirtschaft optimistisch. Die Gründe liegen in ersten positiven Entwicklungen, die für einen guten Ausblick für Post-Pandemie-Zeiten sorgen. Dies geht aus dem aktuellen Future Health Index (FHI) 2021 von Philips, einem weltweiten Anbieter für Gesundheitslösungen, hervor. An der jährlichen Befragung zum Thema Investitionen in digitale Gesundheitstechnologien, Partnerschaften, außerklinische Versorgung, Nachhaltigkeit und zu neuen Modellen der Leistungserbringung nahmen aktuell rund 3 000 Akteure aus 14 Ländern teil (darunter 200 aus Deutschland). Mit Blick auf das deutsche Gesundheitswesen, das insbesondere während der kritischen Phasen der Pandemie seine Belastbarkeit und Flexibilität unter Beweis gestellt hat, sowie aufgrund der Beschleunigung des Digitalisierungsprozesses zeigen sich insbesondere die deutschen Umfrageteilnehmer optimistisch.

  • 99% der Befragten sind davon überzeugt, dass das deutsche Gesundheitssystem auch in Zukunft funktionsfähig und in der Lage sein wird, der Bevölkerung eine hochwertige Versorgung zu bieten. 96% sind der Überzeugung, dass die gegenwärtigen Maßnahmen vonseiten der Gesundheitspolitik zum Aufbau eines widerstandsfähigen Gesundheitswesens beitragen.
  • Neben der Bewältigung der aktuellen Krise (79%) räumen 64% der deutschen Entscheidungsträger dem Thema Umstellung auf eine Fern- bzw. virtuelle Versorgung Priorität ein.
  • Außergewöhnlich hoch im Ländervergleich war mit 86% der Anteil der Entscheider in Deutschland, die bereits auf eine wertbasierte Versorgung setzen, sie gegenwärtig einleiten oder künftig planen.
  • Im Zuge der digitalen Transformation (die auch vom Gesetzgeber gefördert wird) lassen sich gegenwärtig Investitionstätigkeiten in deutschen Gesundheitseinrichtungen beobachten. Als eine der investitionsstärksten digitalen Gesundheitstechnologien gelten digitale Gesundheitsakten (72%) sowie die Telemedizin (64%). 31% investieren in KI, 23% in Augmented /Virtual Reality und 12% in Patientenfernüberwachung. Nach den aktuellen grundlegenden Investitionen in die Telemedizin gehen sie künftig jedoch wieder von einem rückläufigen Investitionsbedarf aus. Im Bereich der KI rechnen jedoch 94% der Befragten damit, dass in drei Jahren steigende Investitionen erforderlich werden.
  • Negativ schneidet Deutschland hinsichtlich der nach wie vor bestehenden Hindernisse der Digitalisierung Das größtes Hindernis (54%) liegt in der mangelnden technologischen Erfahrung der Mitarbeiter, in den budgetären Einschränkungen (38%) und veralteten Systemen /technologischen Limitierungen (34%). Bei der Implementierung digitaler Technologen berichten 59% von Problemen bei der Datenverwaltung, 40% von einer mangelnden Interoperabilität der einzelnen Systeme/Plattformen.
  • Mit dem Ziel einer erfolgreichen Umsetzung von Digitalisierungsstrategien halten 32% der Entscheider strategische Partnerschaften und Kooperationen für deutlich förderlicher als Investitionen in die technologische Infrastruktur (23%), in die Interoperabilität (20%) oder einen internen Kulturwandel (18 %). Präferierte Kooperationspartner bei der digitalen Transformation sind in Deutschland Gesundheitstechnologieunternehmen (32%), Gesundheits-IT-/Informatikunternehmen andere private Krankenhäuser/Gesundheitseinrichtungen (30%) sowie andere öffentliche Krankenhäuser/Gesundheitseinrichtungen (28%).
  • In Deutschland lässt sich eine zunehmende Substitution stationärer durch ambulante Versorgungsleistungen Die Ursache dieses Trends vermuten die Studienautoren in den teilweise großen Investitionen in Fern- oder virtuelle Lösungen (inkl. Telemedizin) sowie in förderlichen Maßnahmen des Gesetzgebers (z.B. Aufhebung der Leistungsbeschränkungen bei der Videosprechstunde). Vor diesem Hintergrund rechnen die deutschen Umfrageteilnehmer damit, dass die Nutzung von ambulanten Versorgungseinrichtungen als Alternative zur Routineversorgung in den Kliniken sowie die Versorgung im häuslichen Umfeld als Alternative zur Therapie in den Primärversorgungseinrichtungen stark steigen wird. Dies erfordert mit Blick auf die stationäre Versorgung eine neue Rollenverteilung. Nach Auffassung der Befragten kommt den Krankenhäusern künftig die Rolle von Forschungseinrichtungen (37%), ambulanten Versorgungseinrichtungen (34%), großen multidisziplinären Einrichtungen (33%), spezialisierten Facheinrichtungen (25%) oder Integrierten Versorgungszentren (mit Praxen und weiteren Gesundheitseinrichtungen) zu.
  • Lediglich 3% der befragten Entscheidungsträger bemessen gegenwärtig Nachhaltigkeitsmaßnahmen in deutschen Gesundheitseinrichtungen eine wichtige Rolle bei. 59% gehen jedoch davon aus, dass die Priorität dieser Maßnahmen in drei Jahren als hoch einzustufen sein wird.

Quelle: Philips – Future Health Indes 2021

 

Unser Kommentar/Praxistipp ist nur für ATLAS MEDICUS® Kunden ersichtlich.

Arrow right icon