Geschäftsmodell “privatisiert” Bereitschaftsdienst und Hausbesuche

Geschäftsmodell "privatisiert" Bereitschaftsdienst und Hausbesuche

Notdienste und insbesondere Hausbesuche sind für viele ohnehin bereits überlastete Niedergelassene ein leidiges Thema. Genau diese Bereiche hat nun die Firma „Alpha-Ärzte“ als Geschäftsmodell entdeckt. Seit dem vergangenen Jahr bietet sie – vorerst beschränkt auf die Regionen Rhein-Main, Hamburg und Nürnberg – einen privaten Not- und Hausbesuchsservice. Unter einer bundesweiten Rufnummer können Patienten bei Erkrankungen aller Art (ausgenommen zahnmedizinische Beschwerden) die Leitstelle durchgängig erreichen. Nach Aufnahme der Beschwerden schickt diese schnellstmöglich einen Allgemeinmediziner oder anderen Facharzt, der die Patienten zuhause oder an einem Ort ihrer Wahl (z.B. Arbeitsplatz, Hotel) aufsucht. Vor Ort kommt u.a. eine moderne Schnelltest-Diagnostik zum Einsatz. Blutproben oder Abstriche werden noch am selben Tag oder über Nacht im Labor untersucht. Darüber hinaus sind die Ärzte mit mobilen Ultraschallgeräten und EKG ausgestattet sowie mit den gängigsten Arzneimitteln, was eine sofortige medikamentöse Versorgung erlaubt. Die Patienten erhalten im Anschluss an den Hausbesuch eine Rechnung der Apotheke.

Sofern erforderlich, übernehmen die Ärzte weitere Hausbesuche, überweisen zu einem spezialisierten Facharzt oder in eine Klinik. Gegenwärtig beschäftigt das Unternehmen Fachärzte für Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Kinderheilkunde, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Urologie, Orthopädie, Anästhesiologie und Schmerztherapie. Eine Ausweitung des Modells auf Berlin und München ist noch im laufenden Jahr geplant. Laut Angaben des Unternehmens übernehmen die privaten Krankenversicherungen in der Regel die Kosten. Gesetzlich Krankenversicherte zahlen für einen Hausbesuch eine Pauschale von 180 Euro. Neben den Hausbesuchen bieten die Alpha-Ärzte weitere Leistungen, wie einen Basis-Check-up, ambulante Schmerztherapie, Medikationsüberprüfung, ärztliche Zweitmeinung, Palliativmedizin sowie die Notfallschulung zu Hause. Neu im Portfolio ist das Angebot von Videosprechstunden einschließlich des Ausstellens von Rezepten und/oder von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen, die jeweils per Post verschickt werden. Auf Wunsch des Patienten werden die Rezepte in eine Apotheke seiner Wahl gefaxt, wodurch eine Lieferung noch am selben Tag möglich ist. Die Videosprechstunde kostet 42,90 Euro (bei Kontakt noch am selben Tag) oder bei einem dringlichen Gespräch innerhalb von zwei Stunden 65,29 Euro. Für Sprechstunden außerhalb des Zeitraums 6:00 bis 20:00 Uhr oder an Wochenenden fallen gemäß Gebührenordnung für Ärzte höhere Kosten an.

Quelle: Alpha-Ärzte

 

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