Gesundheitskiosk verzeichnet erste Erfolge

Gesundheitskiosk verzeichnet erste Erfolge

Der Gesundheitskiosk in Hamburg-Billstedt stellt seit Januar 2017 ein niederschwelliges Beratungsangebot für Patienten aus sozial schwächeren Stadtteilen dar. Gut die Hälfte der Bewohner der Stadtteile Billstedt und Horn haben einen Migrationshintergrund. Die Deutschkenntnisse sind oftmals schlecht, die Arbeitslosigkeit hoch und chronische Krankheiten weit verbreitet. Ärzte vor Ort sind mit dem Patientenaufkommen zunehmend überfordert. In den beiden Stadtteilen stehen für 1.000 Einwohner im Schnitt nur 1,25 Ärzte zur Verfügung.

Aus dieser Not heraus entstand die Idee zum Gesundheitskiosk. Bereits seit über einem Jahr finden die Patienten hier intensive, kostenfreie Beratung durch medizinisch ausgebildetes und multilinguales Personal (neben Deutsch sind Türkisch, Russisch und Farsi häufig vertretene Sprachen in den Stadtteilen). Der Kiosk findet seit seiner Einführung große Akzeptanz. Die vier Vollzeitstellen beraten die Patienten zumeist zu den Themen Gewichtsreduktion, Ernährung und Raucherentwöhnung sowie zu psychosozialen Fragen. Ferner finden die Patienten Rat bei der Arztsuche sowie zu medizinischen Befunden. Darüber hinaus nehmen laut eigenen Angaben mehr als 1.000 Patienten an Behandlungsprogrammen zu chronischen Erkrankungen wie Diabetes, koronare Herzkrankheit oder Asthma teil. Das beteiligte Personal koordiniert außerdem die weiterführende Behandlung sowie die Vermittlung zu Einrichtungen und Vereinen.

Ziel ist es, durch Entlastung der Ärzte bestehende Versorgungslücken zu schließen sowie die Gesundheitsförderung und Prävention zu stärken. Verantwortlich für den Aufbau und die Steuerung des Gesundheitskiosks ist neben der AOK Rheinland/Hamburg unter anderem das Netzwerk „Gesundheit für Billstedt/Horn UG“. Das Projekt wird noch bis Ende nächsten Jahres vom Innovationsfonds mit insgesamt 6,3 Mio. Euro gefördert. Die AOK erhofft sich durch Einsparungen und die Beteiligung weiterer Krankenkassen eine langfristige Finanzierung des Projekts über das Jahr 2019 hinaus.

Mehr zum Thema: http://gesundheit-bh.de/

Quelle: Gesundheit für Billstedt/Horn

 

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