Nach einem Rückgang im Pandemiejahr 2020 ist die Gesundheitswirtschaft 2021 wieder deutlich gewachsen. Dies geht aus den Ergebnissen der Gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung (GGR) des WifOR Instituts hervor. Die GGR kam für 2021 auf einen Bruttowertschöpfungsbeitrag in Höhe von 391,8 Mrd. Euro und damit auf einen neuen Rekordwert. Der Anteil an der Gesamtwirtschaft verringerte sich geringfügig auf 12,1%. In der Langfristbetrachtung zeigt sich jedoch zwischen 2012 und 2021 ein Anstieg des Anteils um 0,7 Prozentpunkte.
Positiv entwickelte sich auch der Export von Gütern und Dienstleistungen. Mit 158,1 Mrd. Euro lag der Außenhandelsanteil der Gesundheitswirtschaft bei 9,4%. Mit 145,5 Mrd. Euro machte hierbei die industrielle Gesundheitswirtschaft den größten Anteil aus.
Jeder sechste deutsche Erwerbstätige ist in der Gesundheitsbranche tätig
Im Jahr 2021 zählte die Gesundheitswirtschaft insgesamt 7,7 Mio. Erwerbstätige, was einem Anteil von 17,2% aller Erwerbstätigen in Deutschland entspricht. Im Gegensatz zur Bruttowertschöpfung kam es bei den Beschäftigtenzahlen im Pandemiejahr 2020 zu einem weiteren Wachstum (+200.000 Erwerbstätige). 2021 nahm die Zahl der Stellen in der Branche um weitere 100.000 zu. Gegenüber 2012 erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen im Gesundheitsbereich um insgesamt 1,2 Mio. (+1,9% p.a.).
Kommentar:
Die aktuellen GGR-Daten belegen, dass die Gesundheitswirtschaft mittlerweile einen unverzichtbaren Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung leistet. Nicht zu vergessen sind dabei auch die von der Branche ausgehenden “Ausstrahleffekte” auf Beschäftigung und Wertschöpfung in anderen Branchen. Laut WifOR-Berechnungen führt jeder Euro Bruttowertschöpfung in der Gesundheitswirtschaft zu einer zusätzlichen Bruttowertschöpfung in der Gesamtwirtschaft in Höhe von 0,77 Euro. Auf dem Arbeitsmarkt führt die Aktivität eines Erwerbstätigen in der Gesundheitsbranche zu 0,56 zusätzlichen Erwerbstätigen in der Gesamtwirtschaft. Offen bleibt, wie sich die aktuell schwierigen Rahmenbedingungen künftig auf die wirtschaftliche Entwicklung und die Beschäftigung in der Branche auswirken werden.
Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz – Gesundheitswirtschaft