GKV-Finanzen: Defizit nimmt zu

GKV-Finanzen: Defizit nimmt zu

Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) hat das 1. bis 3. Quartal 2021 insgesamt mit einem Defizit in Höhe von rund 3,2 Mrd. Euro abgeschlossen. Die Einnahmen lagen bei 208,0 Mrd. Euro (+6,9%), die Leistungsausgaben und Verwaltungskosten bei rund 211,2 Mrd. Euro (+4,8%). Die Finanzreserven der Krankenkassen lagen im September 2021 mit 13,6 Mrd. Euro und durchschnittlich 0,58 Monatsausgaben je Kasse trotzdem noch über der gesetzlichen Mindestreserve von 0,2 Monatsausgaben. Der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz lag zum Ende des dritten Quartals 2021 weiterhin bei 1,28%. Für die Vergütung vertragsärztlicher und psychotherapeutischer Leistungen stehen den Honorarverhandlungen zufolge 2022 knapp 600 Mio. Euro mehr zur Verfügung als im Vorjahr. Seit dem 1.1.2022 liegt der Orientierungswert bei 11,2662 Cent (2021: 11,1244 Cent). Die Rücklagen des Gesundheitsfonds schrumpften von rund 5,9 Mrd. Euro (15.1.2021) um etwa 2,0 Mrd. Euro. Corona-Sonderregelungen (wie etwa der ergänzende Bundeszuschuss) einbezogen, bewegte sich dieser Rückgang im Rahmen der letzten Jahre.

 

Kommentar:

Die Pandemie hat sich auch in den ersten drei Quartalen 2021 in der Versorgung sowie der Finanzentwicklung der GKV niedergeschlagen und hinterlässt immer stärkere Spuren. Aus diesem Grund hat sich der Gesetzgeber für die Verdopplung des verabschiedeten Bundeszuschusses um weitere 7 Mrd. Euro unter anderem zur Stabilisierung des durchschnittlichen Zusatzbeitrags, aber auch für Ausgleichszahlungen für Krankenhäuser, Testen, Impfen und Schutzmasken entschieden.

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit – Finanzentwicklung der GKV im 1. bis 3. Quartal 2021

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