GKV: Gestiegene Gesamtausgaben trotz rückläufiger Aufwendungen für Zahnbehandlungen

GKV: Gestiegene Gesamtausgaben trotz rückläufiger Aufwendungen für Zahnbehandlungen

Die GKV-Ausgaben für zahnmedizinische Behandlungen sind in den ersten drei Quartalen 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 222 Mio. Euro gesunken. Das zeigen die Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums zur Finanzentwicklung. Die Summe kommt hauptsächlich durch die stark rückläufigen Ausgaben für Zahnersatz zustande (-7,2% zum Vorjahreszeitraum). 2019 betrugen die GKV-Ausgaben hierfür in den ersten drei Quartalen 2,61 Mrd. Euro, 2020 dagegen 2,42 Mrd. Euro. Die Ausgaben für zahnärztliche Behandlung ohne Zahnersatz sind hingegen nur marginal um 0,4% gesunken und bezifferten sich auf 8,58 Mrd. Euro in den ersten drei Quartalen 2019 (2020: 8,55 Mrd. Euro).

Zahnbehandlungen, Auslandsleistungen sowie Vorsorge- und Reha-Maßnahmen waren im genannten Zeitraum die einzigen rückläufigen Ausgabenbereiche. In allen anderen Leistungsbereichen sind die Ausgaben der GKV während der ersten drei Quartale im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Die Gesamtausgaben in Höhe von 196,32 Mrd. Euro überstiegen damit die Gesamteinnahmen von 194,65 Mrd. Euro deutlich. Für die ersten drei Quartale 2020 hat die GKV folglich ein Defizit von 1,67 Mrd. Euro zu verzeichnen.

Um diese besondere Situation und die damit verbundenen Mehrausgaben zu meistern, erhält die GKV einen zusätzlichen Bundeszuschuss in Höhe von 5 Mrd. Euro. Zusätzlich gibt es eine Zuführung aus den Finanzreserven der Krankenkassen von 8 Mrd. Euro sowie eine Anhebung des Zusatzbeitrags um 0,2 %.

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit – Finanzentwicklung der GKV im 1. bis 3. Quartal 2020

 

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