Gratis-Verhütung für einkommensschwache Frauen gefordert

Gratis-Verhütung für einkommensschwache Frauen gefordert

Verhütungsmittel sollten in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen werden und auch Bürgerinnen ohne Krankenversicherung kostenfrei und ohne „stigmatisierende Bedürftigkeitsprüfung“ zur Verfügung gestellt werden. Zu diesem Ergebnis kommt pro familia nach Abschluss des dreijährigen Modellprojekts Biko (Beratung, Information und Kostenübernahme bei Verhütung). Rund 4.400 Frauen mit Anspruch auf Sozialleistungen erhielten während der Testphase in den sieben Testregionen auch dann kostenlose Verhütungsmittel und eine Beratung, wenn sie die Altersgrenze von 20 Jahren überschritten hatten (vgl. News vom 16.6.2017). Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert, welches neben dem pro familia Bundesverband e.V. und den pro familia-Beratungsstellen der sieben Modellregionen zusätzlich an der Durchführung beteiligt war.

Die Projektergebnisse belegen, dass einkommensschwache Frauen Probleme haben, ihre Verhütung zu finanzieren und dass sie ohne Kostenübernahme nicht oder weniger sicher (z.B. durch „Strecken“ der Pille) verhüten würden. Insgesamt wurden 4.700 Beratungsgespräche geführt. Rund 4.400 Frauen erhielten eine Kostenerstattung für Verhütungsmittel (insbesondere für die Pille und die Spirale). Bei einer bundesweiten Ausweitung hätten rund 100.000 Frauen eine Anspruchsberechtigung, was zu Kosten in Höhe von 16 bis 21 Mio. Euro führen würde.

Quelle: profamilia – biko Kurzbericht: Selbstbestimmt verhüten!

 

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