Der gesetzliche Unternehmenssteuersatz beträgt in der EU durchschnittlich 23%, doch die Firmen zahlen im Schnitt nur 15%. Das sind die Ergebnisse einer neuen Steuerstudie der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament. Die ausgewerteten Daten belegen, dass kleinere, lokal tätige Firmen in den meisten Ländern gegenüber grenzüberschreitend tätigen Konzernen spürbar benachteiligt werden: Je größer das Unternehmen, desto geringer der effektive Steuersatz. Das liegt – so die Herausgeber der Studie – an Sonderabsprachen zwischen den jeweiligen Ländern und multinationalen Unternehmen, an Steuerschlupflöchern (wie Patentboxen, indem Forschungsinvestitionen steuerlich begünstigt werden) oder einer doppelten Nichtbesteuerung von Gewinnen durch unvollkommene Doppelbesteuerungsabkommen. Die größte Differenz gibt es demnach in Luxemburg: Während der eigentliche Steuersatz bei 29% liegt, hätten die Konzerne nur 2% bezahlt. Auch in Deutschland gibt es eine signifikante Differenz: dem gesetzlichen Steuersatz in Höhe von ca. 30% stehen de-facto Einnahmen in Höhe von etwa 20% gegenüber.
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