HNO-Ärzte in Niedersachsen: Wo liegen die Top-Umsatz-Regionen?

HNO-Ärzte in Niedersachsen: Wo liegen die Top-Umsatz-Regionen?

Fast 439.000 Euro beträgt der durchschnittliche Honorarumsatz (GKV- + Privatumsatz) je niedergelassenem Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in Niedersachsen und liegt damit so hoch wie in keiner anderen KV-Region. Dies geht aus einer Auswertung des Atlas Medicus Marktatlas für das Jahr 2022 hervor. Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt kamen die HNO-Ärzte in Niedersachsen damit auf ein Einnahmeplus von fast 16%. Der Abstand zu den Kollegen in Mecklenburg-Vorpommern, die sich mit knapp 289.000 Euro begnügen müssen – und damit im Vergleich der KV-Regionen auf den geringsten Durchschnittswert kommen – liegt sogar bei über 50%. Der detaillierte Blick auf die Regionalkarte zeigt, dass es auch innerhalb Niedersachsens zu teilweise größeren Abweichungen beim durchschnittlichen HNO-Umsatz je Vertragsarzt kommen kann (vgl. Abb.).

Abb. Durchschnittlicher Umsatz der HNO-Ärzte in Niedersachsen – Abweichungen vom Durchschnitt der Region in Prozent (2022)

Umsatzpotenziale niedergelassener HNO-Ärzte: Die 45 Planungsbereiche in Niedersachsen im Vergleich (Stand 12/2022)

Quelle: ATLAS MEDICUS® Marktatlas 2024

Sechs Landkreise überschreiten die Marke von 500.000 Euro

In sechs Landkreisen erreichen die Einnahmen Durchschnittswerte von über 500.000 Euro (vgl. Tab.). Spitzenreiter sind die HNO-Ärzte im Landkreis Harburg mit einem Wert von knapp 505.000 Euro.

RankingLandkreis

Umsatzpotenzial in €

1Harburg, LK

504.983

2Wolfenbüttel, LK

504.646

3Friesland, LK

502.233

4Helmstedt, LK

501.308

5Cuxhaven, LK

501.096

6Lüchow-Dannenberg, LK

500.394

Quelle: ATLAS MEDICUS® Marktatlas 2024
Hinweis: Bei allen angegebenen Werten handelt es sich um eine Durchschnittsbetrachtung. Je nach Größe, Ausrichtung/Spezialisierung der Praxis können die tatsächlichen Ergebnisse deutlich von den Durchschnittswerten abweichen.

Mit durchschnittlichen Werten von jeweils weniger als 378.000 Euro bilden die kreisfreien Städte Delmenhorst und Osnabrück sowie der Landkreis Vechta die Schlusslichter im Umsatzvergleich der HNO-Ärzte in Niedersachsen.

Honorarumsatz entspricht nicht dem Gewinn

Praxisinhaber müssen aus ihrem Honorarumsatz alle laufenden Praxiskosten u.a. für Personal, Mieten, Darlehenszinsen und Abschreibungen finanzieren. Dabei ist für HNO-Ärzte in Westdeutschland von einem Gesamtkostenanteil (einschließlich Abschreibungen für Abnutzung) von durchschnittlich rund 52% des Umsatzes auszugehen. Von den verbleibenden 48% sind eventuelle Tilgungsleistungen für Praxiskredite sowie die Aufwendungen für die Kranken- und Pflegeversicherung, Altersversorgung etc. und die Einkommenssteuer zu begleichen.

 

Kommentar:

Die genauere Analyse der Verteilung des Honorarpotenzials zeigt, dass offenbar in den Städten geringere Umsatzchancen bestehen als auf dem Land. So liegen – mit Ausnahme von Emden – alle kreisfreien Städte unter dem Gesamtdurchschnittswert der KV-Region. Dies erklärt sich durch die höhere Konkurrenz. In den Städten müssen zum Teil deutlich mehr Ärzte das Gesamthonorar unter sich aufteilen. Eine Niederlassung auf dem Land kann sich also mit Blick auf die zu erzielenden Einnahmen auf alle Fälle lohnen. Hinzu kommt, dass in ländlichen Regionen das Preisniveau – insbesondere im Immobilienbereich – in der Regel deutlich niedriger liegt.

Quelle: ATLAS MEDICUS

Dr. Elisabeth Leonhard
Autor Dr. Elisabeth Leonhard
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