Bei der Frage, wie die Unternehmen die Pandemie-Krise überstanden haben, treten immer mehr „Zombieunternehmen“ in den Vordergrund. Genauere Aussagen sind wohl erst in einigen Jahren möglich, wenn entsprechende Bilanzen vorliegen, auf deren Basis sich vor allem die Ertragssituationen im Zeichen von Corona darstellen lassen. Die niedrige Zinsbelastung und sinkende Insolvenzzahlen legen den Verdacht nahe, dass eine Vielzahl von Zombieunternehmen am Markt agieren.
Was sind Zombieunternehmen?
Gemäß OECD-Definition handelt es sich dabei um Unternehmen, die seit mehr als zehn Jahren bestehen und in drei aufeinander folgenden Jahren nicht in der Lage sind, ihre Zinslast aus dem operativen Ergebnis zu decken.
Welche Firmen sind betroffen?
Vor allem der Handel ist stark betroffen. Unerwarteterweise ist der Onlinehandel mit 4,5% bei den Zombieunternehmen vertreten, der stationäre Handel lediglich mit 4,2%. Der Einzelhandel mit Lebensmittel stehen im Hinblick auf ihre Ertragssituation besser als der gesamte Handel. Ein starker Anstieg ist im Bereich der Automobilzulieferer zu verzeichnen, sie liegen aber noch hinter den Unternehmen im Immobilienbereich, wo 7,4% weltweit unprofitabel arbeiten.
Zombieunternehmen gibt es weltweit
Auf Grund einer Untersuchung der Unternehmensberatung Kearney hat die Pandemie die Entwicklung der Zahl nicht profitabler Unternehmen weltweit weiter angestoßen. Im Jahr 2020 kam es zu einem Plus von 13%. In Deutschland und China war der entsprechende Anteil größer als in den USA. Vor allem kleinere Unternehmen mit einem Jahresumsatz von unter 500 Mio. Dollar sind deutlich stärker betroffen als umsatzstärke Firmen.
Kommentar:
Die Unternehmensberatungsfirma Kearney hat eine umfassende Analyse von 67.000 börsennotierten Unternehmen aus 152 Ländern und 154 Branchen untersucht und ausgewertet. Das Ergebnis ist, dass sich die Zahl der weltweiten Zombieunternehmen seit 2010 nahezu verdreifacht hat.
Siehe News vom 9.2.2021
Quellen: