Im Jahr 2019 fiel mit der vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Initiative genomDE auch in Deutschland endlich der Startschuss für eine nationale Strategie für Genommedizin. Anfang 2020 trat Deutschland als 21. EU-Mitgliedstaat in die EU-Genom-Initiative „1+ Million Genomes“ bei. Ziel des Zusammenschlusses ist der Aufbau einer gemeinsamen Genomdatenbank mit über 1 Million sequenzierter Genome, die länderübergreifend unter Beachtung von Datenschutz und Datensicherheit für Forschungszwecke und für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung zur Verfügung stehen soll.
Bedeutung von Genomdatenbanken und wichtige Themenbereiche der Genommedizin
Genomdatenbanken bieten u.a. die Chance, krankheitsverursachende Mutationen zu identifizieren. Im Jahr 2020 startete das durch die Europäische Kommission geförderte Projekt „Structural Support for a National Genome Initiative of the Federal Ministry of Health (genomDE). Als wichtigste Themenbereiche bezüglich der Einführung der Genommedizin in die Regelversorgung lassen sich die Aufklärung und Einbindung der Patienten, der Aufbau geeigneter Dateninfrastrukturen und das Schaffen der rechtlichen Grundlagen identifizieren.
Gesetzliche Grundlage und Modellvorhaben
Ein erster Schritt erfolgte mit dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (2021), das in § 64e des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (SGB V) „Modellvorhaben zur umfassenden Diagnostik und Therapiefindung mittels Genomsequenzierung bei seltenen und bei onkologischen Erkrankungen, Verordnungsermächtigung“ ergänzte. Das Modellvorhaben soll 2024 starten und im Rahmen der mindestens fünfjährigen Laufzeit die Genommedizin in die Gesundheitsversorgung in Deutschland integrieren.
Aufbau der Dateninfrastruktur und zukünftige Aufgaben
Gegenwärtig laufen die Arbeiten am Aufbau der Dateninfrastruktur für das Modellprojekt. Sie dient als Basis der klinischen Anwendung von Genomsequenzierungen und soll die Verbesserung der Diagnostik und den Ausbau der personalisierten Therapie erlauben. Weitere Aufgaben sind der Aufbau der Versorgungsstrukturen, die Vernetzung von genommedizinischen Strukturen, die Etablierung von Standards in den Sequenzierungstechnologien und in der klinischen Nutzung der Daten sowie die Aus- und Weiterbildung des medizinischen Personals.
Kommentar:
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Quelle: PUBLIKATIONEN – Praxiswissen