Insolvenzgeschehen im 1. Halbjahr 2021

Insolvenzgeschehen im 1. Halbjahr 2021

Die nach der Corona-Krise befürchtete Insolvenzwelle bei Unternehmen ist ausgeblieben. Das geht aus einer Erhebung des Statistischen Bundesamts (destatis) hervor. Die Zahl der gemeldeten Unternehmensinsolvenzen ist sogar weiter rückläufig. Es wurden 7.408 beantragte Unternehmensinsolvenzen im ersten Halbjahr von den Amtsgerichten gemeldet. Das sind 17,7% weniger als im ersten Halbjahr 2020 und 22,9% weniger als im ersten Halbjahr 2019 (also vor Corona). Allerdings sind die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus den beantragen Insolvenzen mit 31, Mrd. Euro fast doppelt so hoch wie im ersten Halbjahr des Vorjahres (16,7% Mrd. Euro). Das liegt daran, das im ersten Halbjahr 2021 mehr wirtschaftlich bedeutende Unternehmen von Insolvenzen betroffen sind, als im Vorjahreszeitraum.

Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen ist im ersten Halbjahr 2021 jedoch um mehr als die Hälfte (51,1%) gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der starke Anstieg steht im Zusammenhang mit der gesetzlich neu geregelten Verkürzung der Restschuldbefreiung von sechs auf drei Jahre. Diese Neuregelung gilt für Verbraucherinsolvenzverfahren, die ab dem1.10.2021 beantragt wurden. Viele überschuldete Privatpersonen haben ihren Antrag daher wohl zunächst zurückgehalten, um von dieser Regelung zu profitieren.

 

Weiterführende Informationen, wie Kommentierungen, Quellen etc. sind nur für ATLAS FREIE BERUFE Kunden ersichtlich.

Arrow right icon