Kinder- und Jugendpsychiatrie: Bundesweit 60 neue Sitze im kommenden Jahr

Kinder- und Jugendpsychiatrie: Bundesweit 60 neue Sitze im kommenden Jahr

Im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie werden bis Januar 2023 voraussichtlich rund 60 neue Niederlassungsmöglichkeiten entstehen. Dies geht einer Pressemitteilung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) über die aktuellen Modellrechnungen hervor. Grundlage für die Ausweitung des therapeutischen Angebots ist die vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) im April beschlossene Änderung der Bedarfsplanungs-Richtlinie, die vor Kurzem in Kraft getreten ist. Der G-BA reagierte damit auf den steigenden Bedarf bei der psychiatrischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Die Umsetzung der neuen Vorgaben auf regionaler Ebene muss von den zuständigen Landesausschüssen bis Januar 2023 abgeschlossen sein.

 

Kommentar:

Laut KBV verteilen sich die zusätzlichen Sitze relativ gleichmäßig auf das Bundesgebiet. Auch wenn die Umsetzung der neuen Bedarfsplanungs-Richtlinie aus Sicht der betroffenen Patienten und deren Angehörigen generell positiv zu werten ist, kann nicht garantiert werden, dass die Maßnahme vollumfänglich zu einer Verbesserung der Versorgung beiträgt. Entscheidend ist, ob das zusätzliche Angebot tatsächlich durch eine ausreichende Zahl an zusätzlichen Fachärzten realisiert werden kann.

Versorgung stark vom Wohnsitz abhängig

Wie die aktuellen Gesundheitsdaten der KBV belegen, hängt diese Frage stark von der jeweiligen Region ab. So gibt es derzeit bundesweit 76 Niederlassungsmöglichkeiten für Kinder- und Jugendpsychiater (Stand: 31. Dezember 2021), die sich teilweise sehr ungleich auf die verschiedenen KV-Regionen verteilen. In Berlin, Bremen, Hamburg, Nordrhein, dem Saarland und in Schleswig-Holstein sind alle Planungsbereiche für Kinder- und Jugendpsychiater gesperrt. Baden-Württemberg hingegen weist rund 28 Niederlassungsmöglichkeiten aus.

 

Quelle: KBV – Praxisnachrichten

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