Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) hat mit einer Ausschreibung Ende Mai ihre Förderprogramme ausgeweitet. Grundlage hierfür ist die Einstufung von Planungsbereichen durch den Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen in die Kategorien „unterversorgt“ oder „drohend unterversorgt“. Durch das Erreichen eines versorgungsgefährdenden Status, sind damit folgende Planungsbereiche in den entsprechenden Fachgruppen neu förderungsfähig:
- Hausärzte: Lohr am Main, Wassertrüdingen, Simbach am Inn, Ansbach Nord, Kronach Nord, Mühldorf am Inn, Schweinfurt Nord, Uffenheim, Waldsassen, Würzburg West
- Augenärzte: Kronach und Wunsiedel im Fichtelgebirge
- Kinder- und Jugendärzte: Landkreis Miltenberg
- Kinder- und Jugendpsychiater: Region Donau-Iller
In den Planungsbereichen Scheinfeld (Hausärzte) und Bad Kissingen (Nervenärzte) verbesserte sich die Versorgungslage, sodass nun beide als regelversorgt eingestuft wurden.
Umfang der Niederlassungsförderung
In unterversorgten Regionen erhalten Ärztinnen und Ärzte für die Neuniederlassung einen Zuschuss in Höhe von maximal 90.000 Euro, in drohend unterversorgten Gebieten von bis zu 60.000 Euro. Förderfähig ist auch das Errichten einer Zweigpraxis (15.000 Euro) und die Anstellung eines Arztes oder einer Ärztin der entsprechenden Fachgruppe (4.000 Euro/Quartal). Mit bis zu 4.500 Euro je Quartal wird zudem die Weiterführung der Praxis von Ärzten, die das 63. Lebensjahr überschritten haben, bezuschusst. In unterversorgten Gebieten gibt es überdies eine Praxisaufbauförderung, die Aufbaukosten von Praxen senken soll.
Kommentar:
Unter dem Gesichtspunkt Förderprogramme übernimmt die KV Bayern eine Vorreiterrolle. Die Prüfung der Unterversorgung findet zweimal jährlich statt, wodurch inzwischen eine umfangreiche Landschaft an Förderprogrammen entstanden ist und ein breites Spektrum an Fördermöglichkeiten für Ärztinnen und Ärzte besteht.
Dass die finanziellen Förderungen erfolgreich sind, zeigt sich beispielsweise am Gebiet Scheinfeld. Der hiesige Planungsbereich wurde im Juni 2019 als unterversorgt eingestuft, erreichte aber innerhalb von knapp zwei Jahren wieder den Bereich der Regelversorgung.
Quelle: Kassenärztliche Vereinigung Bayerns – KVB schreibt neue Förderprogramme aus