KVB weitet Förderung hausärztlich unterversorgter Regionen aus

KVB weitet Förderung hausärztlich unterversorgter Regionen aus

Gemäß Pressemitteilung vom 8.2.2023 hat die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) für die laut Landesausschuss der Ärzte und Krankenhäuser fortbestehende Unterversorgung der Planungsbereiche Wassertrüdingen und Simbach am Inn eine Erhöhung der Förderbeträge beschlossen. Niederlassungswillige Hausärzte erhalten in den beiden Regionen nun eine Förderung in Höhe von bis zu 112.500 Euro (zuvor 90.000 Euro). Für die Gründung einer Filialpraxis erhalten Praxiseigentümer einen Höchstbetrag von bis zu 28.125 Euro (zuvor 22.500 Euro). Hinzu kommt eine sogenannte Praxisaufbauförderung, die für neugegründete Hausarztpraxen quartalsweise in einem Umfang von 85% des durchschnittlich im hausärztlichen Bereich erzielten Honorarumsatzes ausbezahlt wird.

Die Unterversorgung der beiden Regionen war im Mai 2022 festgestellt worden. Seither versucht die KVB jegliche Maßnahmen zu ergreifen, um eine nach Bedarfsplanung reguläre Versorgung wiederherzustellen. In diesem Zuge wurde zudem die Möglichkeit der direkten Anstellung bei der KVB sowie der Beschäftigung eines Vertragsarztes in einer ggf. noch einzurichtenden Eigeneinrichtung der KVB eingeräumt.

 

Kommentar:

In Bayern unterschreiten aktuell 25 Planungsbereiche in der hausärztlichen sowie 12 Planungsbereiche in der fachärztlichen Versorgung den nach Bedarfsplanung regulär vorgesehenen Versorgungsgrad. Als unterversorgt gelten davon vier im hausärztlichen Bereich:

  • Ansbach Nord
  • Wassertrüdingen
  • Donauwörth Nord
  • Simbach am Inn

Im fachärztlichen Bereich gelten davon drei Regionen als unterversorgt:

  • Landkreis Tirschenreuth bei den HNO-Ärzten
  • Landkreis Regen bei den Kinder- und Jugend- sowie den Hautärzten
  • Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge ebenfalls bei den Hautärzten

Wunsiedel ist die erste Region in Bayern, die für den Kampf gegen den Ärztemangel im Juli 2022 eine KV-Eigeneinrichtung gegründet hat (siehe auch News vom 29.9.2022).

Versorgungsgrad zeigt die Qualität der medizinischen Versorgung einer Region

Die Qualität der medizinischen Versorgung kann am Versorgungsgrad einer Region festgemacht werden. Mithilfe der im ATLAS MEDICUS® Marktatlas erhobenen Zahl (Stand Januar 2022), kann die unzureichende Versorgung der oben genannten Regionen tendenziell bestätigt werden. Die Lage hat sich den Zahlen zufolge innerhalb der vergangenen zwölf Monate sogar wohl nochmals verschlechtert. Als unterversorgt gilt eine Region, sobald der Versorgungsgrad von 75% unterschritten wird. Zum Zeitpunkt der Erhebung lag der Versorgungsgrad der aktuell im hausärztlichen Bereich vier unterversorgten bayerischen Regionen zwischen 77,2 und 94,1%. In den gegenwärtig fachärztlich unterversorgten Regionen zwischen 42,5 und 97,8%.

Hausärztliche Versorgungsgrade in Bayern

hausärztliche Versorgungsgrade in Bayern

Quellen:

Nadine Brohammer
Autor Nadine Brohammer
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